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Der

Natternbuscher

Kulturpreis

Die Ringelnatze

 


Die Stadt Natternbusch verleiht seit 2005 auf dringendes Anraten eines plietschen Ringelnatzforschers neben dem Stipendium des Stadtbarden (siehe Lilith in Natternbusch) den Satire- und Kabarettpreis RINGELNATZE. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass sich ein gewisser Hans Bötticher auf einer Dienstreise an der Nattanbrücke eine im Nachhinein nicht ganz unbeachtete Pinkelpause gönnte. Besagter Bötticher war zu jener Zeit bei der Marine in der Nähe stationiert, und sein dort angelegtes Terrarium voller Blindschleichen, Frösche, Eidechsen und Ringelnattern festigte seinen Ruf als Sonderling. Kein Wunder ist es deshalb, dass er aus einem gewissen Sammeleifer heraus die Pause verlängerte, um in der Nattanböschung seinen Tierbestand aufzufüllen. Er nannte sich später Joachim Ringelnatz, bekam bei den Nazis als Kabarettist Auftrittsverbot und starb kurz darauf, um in der Nachkriegszeit um so bekannter zu werden. Auch sein Satz "Mein richtiges Herz. Das ist anderswo, irgendwo. Im Muschelkalk." ist wohl darauf zurück zu führen, dass ihn sein Streifzug nordwärts an das ehemalige Natternbuscher Muschelkalkwerk führte, woselbst ihm im großen Muschelhaufen eine besonders schöne Herzmuschel nachhaltig beeindruckte. Offenbar war er später der Auffassung, er hätte sein Herz in Natternbusch verloren. Muschelkalk wurde für ihn später auch der Kosename seiner Frau.

2005 erhält den Preis die Natternbuscher Änderungsdenkerei für ihre MuKus.

In diesem Zusammenhang sei unbedingt auf die neuesten Ringelnatzforschungen von Fred Lang hingewiesen.

2006 wurde einThema ausgegeben: Vierzeiler über Natternbusch.

Wieder konnte die Natternbuscher Änderungsdenkerei mit den folgenden Nattversen gewinnen.

Von Natternbusch, da weiß ich nur:
Die Ka Ess Ka sorgt für Kultur
ums schicke Studjoh und Jott Ha Vau
mit Ha Vau Eff und Nabelschau.
In Natternbusch hören die Ommas und Opas
zur Herbstzeit gebannt auf die Stimmen Europas.
Das lassen sie dann sich gehörig was kosten,
zumal ihre Euros doch eh bald verrosten
Natternbusch regt an zum Dichten
nur zu dicht darf es nicht sein,
weil dann bei gewissen Schichten
nix mehr dringt von draußen rein.
Ein gebildeter Kulturauschuss
prägt Natternbuscher Kulturgenuss.
Und wer in Natternbusch auf sich hält,
genießt auch, wenn es ihm nicht gefällt.
Raschelt es wieder im Gartenhaus,
hofft das Kulturvolk in stillem Graus,
dass im braven Busch der Nattern
sich die Dichter nicht verschnattern!
Ob Norder- oder Süderwall,
man sieht und riecht es überall,
- auch wenn man´s manchmal gern vergisst -
dass hier KEIN Hund begraben ist!
Für´s Natternbuscher Renommee
gibts Hermann G. und Hermann G.,
von Hermann K. gibts "Weh" und "Ach",
und Hermann H. gibt eins aufs Dach.
Natternbuscher sind clever,
Natternbuscher sind froh.
Sie verkaufen ihr Ambiente,
denn der Deich bricht sowieso.
."Vier Zeilen für Natternbusch?",
frag ich mich verwundert.
Braucht man für Vera doch
mindestens hundert?
Natternbusch wählte und siehe da:
Auf Schwarzvera folgte Rotursula
als Hilfsbürgermeisterin im Rat
kaum sichtbar, doch irgendwie adäquat.

2007 gewann zu aller Überraschung wieder in Verbindung mit dem Projekt STIMMEN DER WELT die Natternbuscher Änderungsdenkerei, diesmal mit Zivilisierten Haikus

2008 - man wagt es kaum zu glauben- wurde die Ringelnatze zum 4. Male hintereinander der Natternbuscher Änderungsdenkerei für ihre Worterforschungen Wörter unter der Lupe zuerkannt.

2009 war wieder einmal die Natternbuscher Änderungsdenkerei dran. Diesmal mit den Kuhgucksversen.

Der Natternbuscher Änderungsdenkerei wurde völlig überraschend für 2010 wiederum die Ringelnatze zuerkannt. Damit wird das Projekt Kreatives Zitieren gewürdigt.

2011 stellte die Natternbuscher Kulturszene durch den Verleih der Ringelnatze an die Natternbuscher Änderungsdenkerei an deren Chatlyrik unerschütterliche pseudomaritime Geradlinigkeit unter Beweis.

2012 durfte die Natternbuscher Änderungsdenkerei den Preis für ihre Sammlung von Fegegedichten entgegen nehmen. Damit wird ihr Bemühen um die Erhaltung regionaler Wortschätze gewürdigt.

2013 zeigt die Stadt Natternbusch Nehmerqualitäten, indem sie in einem Ansturz von Selbstironie der Natternbuscher Änderungsdenkerei nach vielen Jahren des Zuwartens endlich den Preis für das Theaterstück Lilith in Natternbusch nicht nur verleiht, sondern dauerhaft zuerkennt.

Die Natternbuscher Änderungsdenkerei scheint inzwischen die Ringelnatze abonniert zu haben, erhielt sie den Preis für 2014 doch auch wieder zugesprochen, dieses mal für die Sportgedichte.

Die Ringelnatze - Jury hat traditionsgemäß die Ringelnatze  2015 an die Natternbuscher Änderungsdenkerei vergeben. Dieses Mal wurde ein gemeinschaftliches  Internetprojekt mit dem Künstler Reiner Langer aus Dinslaken ausgezeichnet.

Die Natternbuscher Änderungsdenkerei erhält auch 2016 die Ringelnatze für ihre Bemühungen, frustrierten Bahndammsauerampfern wenigstens probeweise den Anblick von Dampfern zu ermöglichen. Die Reaktion des im Bild gezeigten aufgedeichten Ampfers war trotzdem angesäuert, wie sein Statement beurkundet:


Nach reiflicher Überlegung hat das Ringelnatternbuschzentrum beschlossen, auch die Ringelnatze 2017 an die Natternbuscher Änderungsdenkerei zu verleihen. Diesmal sind es die Sportlichen Ungedanken, die ins Schwarze treffen.

2018 wird dem Zeitgeist gehuldigt und infolgedessen die Ringelnatze an die Natternbuscher Änderungsdenkerei vergeben. Damit wird ihre Forschung bezüglich des Vegetarischen Schreibens gewürdigt.

Das einstimmige Votum der Ringelnatternbuscher im Jahre 2019 entfiel nicht ganz unerwartet auf  die zusammengereimten Einbildungen der Natternbuscher Änderungsdenkerei.

2020 war in einem Anflug von Lust auf Abwechslung bei den Juroren Prosa angesagt. Wer da meinte, das seien alles nur Märchen, lag damit ebenso goldrichtig, wie bei der gleichlautenden Reaktion auf das Gerücht, diesmal sei der Preis nicht an die Natternbuscher Änderungsdenkerei vergeben worden.

Die unermüdliche Forschungsarbeit der Natternbuscher Änderungsdenkerei wurde auch 2021 wieder gewürdigt. Die entsprechende Ringelnatz*e  erhielt dieses Mal ihre Studie zum konsequenten Gendern.

2022 Kam die Jury nicht darum herum, die Ringelnatze an die Natternbuscher Änderungsdenkerei für das Online-Projekt Seventeener zu vergeben.

Die Ringelnatze für ihr Sterbenswerk erhielt die Natternbuscher Änderungsdenkerei 2023 unbeachtet ihrer palliativen Perskeptiven zuerkannt..

APraktisch aus dem Home-Off schaffte es die Natternbuscher Änderungsdenkerei, auch die Ringelnatze 2024 verliehen zu bekommen. Damit wird ihr selbstloser Einsatz für die Demokratie gewürdigt.





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Ach ja, da gäbe es am Rande auch noch - für die superschlauen Hirnakrobaten -

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