Willkommen in Natternbusch |
Natternbusch hat Kultur zu bieten! ( I )
Kohl, Mais, Raps, Rosen, Baumschulen, Äpfel und fette Weiden haben den guten Ruf des Natternbuscher Umlandes als Kulturland begründet. Ein riesiges Pumpwerk am Deich sorgt auch hier dafür, dass es so bleibt. Kultur im intellektuellen Sinn findet zu 90% im Fernsehen, im Verein oder in der entfernten Groß-statt. Der Geburtstag der Schwiegermutter der Schwester der Nachbarin wird als kulturelles Ereignis allemal höher bewertet als eine künstlerische Darbietung in einem der Kulturzentren. Es sei denn, sie ist mit einem - auch in weiterem Sinne - Familienfest gekoppelt. Dafür hat sich der Verein KULTUR AUF DEM RANDE gegründet: Er ermöglicht allen diejenigen MöchtegernschauspielerInnen, die bei Feuerwehr, DRK oder dem Privatfernsehen nicht landen können oder wollen, realiter homegescriptete Grenzerfahrungen. Weil die Vorstellungen derart gut besucht sind, dass es ratsam ist, eine Stunde vorher zu erscheinen, kommen die wenigen, die offenohrig nicht dem Bekannten- und Verwandtenkreis der zahlreichen Akteure angehören, in einen besonderen Kulturgenuss. Sie können eine Stunde lang unverfälschtes Randvolktheater in der Urfassung rings um sich erleben.
Nichtsdestotrotz findet ein reger akademischer Kulturaustausch mit der Dritten Welt statt. Während ebenso sinnsuchende wie sendungsbewußte Natternbuscher Lehrer im Pensionsstand und mit weitgehend öffentlich finanziertem Auftrag hiesigen und somit vermarktbaren Kunstgeschmack in armselige Hütten vermitteln, sorgt ein geschäftstüchtiger Professor aus Nigeria vor Ort für das Fortbestehen der wahren katholischen Seligkeit, die auf Spenden auch dann nicht verzichten mag, wenn damit letzlich Despoten und regionale Glaubenskriege unterstützt werden.
Die
Linedancer pflegen Brauchtum aus der alten Heimat der
Vorfahren. Das
regionale Temperament kann dabei durchaus als
siedländisch bezeichnet werden. Die Angebote der Kulturinitiativen sind keine Drohungen, sondern regionalspezifische klare Ansagen! |
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obwohl es am Pumpen* bestimmt nicht liegen kann. Schöne Grüße an Kuno Kredit * dafür ist in der Natternbusch der Unterhaltungsverband zuständig.
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Der bekannteste Natternbuscher Kreative ist ein gewisser Jan Hinnerk Motz (1898-1949)*, ein Oberlehrer, der vier Jahre lang von Hamburg an die Natternbuscher Zwergschule strafversetzt wurde. Diese besaß zwar sogar einen Steinwayflügel, aber das konnte ihn nicht beeindrucken. Aufgrund seiner Elaborate erlangte er nur außerhalb eines Dunstkreises von etwa 50 km eine gewisse Berühmtheit - besonders für seine stilgerechte Übersetzung der vergilbten Klosprüche eines gewissen Homer Simpson aus Springfield, die später die Vorlage zu einer weltbekannten Fernsehserie liefern sollten. Nach den Jahren der Bewährung wurde er wieder zu höheren Aufgaben in Vossin berufen. Hier ein für ihn eher bahnbrechendes Gedicht und seine bekanntesten Natternbuscher Zitate: *Nicht zu verwechseln mit dem Pendant in der virtuellen Partnerstadt Otterndorf Johann Heinrich Voss. (siehe hier) |
Bei
Dichterstipendium und Steinwaygeklimper
zuckt hier im Stadtrat kein Schwanz mit der Wimper.
Wo ein Stein ist, ist auch ein
Way! Es natter Feind, lasst uns ihm geben! Natteratteratteratteraaataaa! Hast
du dein Raad daa? Wem Gott will rechte Gunst erweisen, dem lässt die Nattern er im Busch!
Legendär ist auch sein Lied: Die Kühe in der Abenddämmerung Nebenstehendes Poem verfasste er anläßlich eines
Dichterwettbewerbs |
Tod den Geigen !! Es gehört zum Edelfest, dass man einen streichen lässt. Doch selbst bei großen Virtuosen geht das immer in die Hosen. Mögen sie sich noch so zieren, pizzicaten, tremolieren: Ist der Darm erst mal gereizt, wird sogleich mein Nerv gespreizt. Gipfelt auch mein Kontrahass In Cello oder Kontrabass, täten Bratschen und auch Geigen gut daran, vor mir zu schweigen!! Selbst der lärmgewöhnte Stomp- Fan
Hält so´n Zeux
für Winselpompfen. |
Häufen sich die Saitenquäler, werde ich zum Geigerzähler, und die rechte Musizicke fragt sich, ob ich richtig ticke. Warum also Bildung heucheln!? Darum auf zum Geigen meucheln!!!! Lasst uns nicht lang drüber schnacken: Lasst sie kokeln, lasst sie knacken!!! Lasst sie quellen, lasst sie reißen!!! Lasst ins Gras sie splitternd beißen!! Lasst uns tanzen auf den Trümmern! Lasst sie quietschen, schluchzen, wimmern – Knallhart!!!...bis zur bittern Neige! .. Bis er fleucht, der Geist der Geige!!! Ist dann immer noch nicht Schluß, nennt man so was Tinnitus. PS: Sollt ich gewinnen- ohne Scheiß, dann bitte nicht den ersten Preis!!!! |
Der Natternbuscher Ablass
Wer durch Fehlen bei Vereinsfesten, städtischen Angeboten und Kirchenkonzerten nicht Gefahr laufen will im Paradies total vergessen zu werden, wird in Natternbusch dazu verdonnert, zweimal im Jahr (einmal davon nachts) an einer Stadtführung mit der Bu-Schnatter (Näheres siehe unter Tourismus!)teilzunehmen, die stets auf dringlichste Art mit einem derartigen Feuereifer durch die Gassen fegt, dass man sich dabei leicht seine Wahrnehmungsorgane versengt. Der Ort bietet seinen Bürgern aber einmal im Jahr die günstige und vielgenutzte Gelegenheit, sich davon zu befreien. Dazu wird eine Kult-Tour veranstaltet, die zu allen 9 "offiziellen" Kulturstätten führt, die mit je einem Mitglied des Kulturausschusses an jeweils einer Stechuhr besetzt sind. Der Pilgerweg führt hauptsächlich über die (extra dafür gesperrte) Bundesstrasse mitten im Ort. Es gibt zwei Stufen der Befreiung: 1)Den vollkommenen Ablaß können diejenigen erhalten, die nach vorheriger Ohrenbeichte vor einem Mitglied des Kulturausschusses mit entsprechender Gesinnung an der Veranstaltung teilnehmen, sich auf dem persönlichen Tourguide auf allen 9 Stationen die Verweildauer sekundengenau abstechen lassen und dabei mehr als 20 Minuten Aufenthalt an den Stationen insgesamt vorweisen. 2)Für den teilweisen Ablaß (eine Stadtführung weniger) genügt es, sich auf jeder Station einfach abstechen zu lassen. |
Kultur hat auch ein Aushängeschild:
Die Natternbuscher Ringelnatze
Hier geht es zu Museen, Kulturzentren und Kunstprojekten |
Ach ja, da gäbe es am Rande auch noch - für die superschlauen Hirnakrobaten -
Links zu dem