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Gedichte aus dem Archiv


Gruppentherapie

Früh am Abend - Psychogruppe: Alles hängt herum im Kreis.
Jeder fragt sich insgeheim so, ob wer heute wohl was weiß?
Es veröäden die Minuten- keiner sagt ein Sterbenswort,
und im Bösen wie im Guten kriegt man sein Gefühl nicht fort.
Nach ´ner guten Viertelstunde knarrts, und einer kommt herein!
dankbar leuchtets in der Runde: Das muß der Erlöser sein!
Wenn mit würdevollem Gleichmut der den Kaffee zelebriert,
zucken Blicke auf im Kreise: Nein - was ist der ungeniert!!

Doch zurück zur Tagesordnung: Nix, was der Beachtung lohnt.
(Denn man selbst darf das nicht bringen, und bei IHM ist mans gewohnt!)
Also macht man sichs gemütlich, setzt sich auf den nächsten Furz,
tut sich selbst am Kaffee gütlich, und die Psyche kommt zu kurz.

...dreht an ihrem Däumchen, guckt zum Fenster und hinaus,
leistet sich ein kleines Träumchen und sinniert: Gleich ist es aus!
...scheint besonders brävchen und wirkt heut besonders treu.
In Gedanken zählt er Schäfchen, und da ist er voll dabei!
... von der harten Sorte äugt in sich und ringt nach Luft.
Doch es fehlen ihr die Worte, und die Wirkung ist verpufft!

Unter denen, die nicht da sind, sind die einen echt nicht da,
und den andern, die dann da sind, geht das wirklich furchtbar nah!
Unterlippe - Oberkante schwappt der Kaffee mir im Maul.
Für´s Problem, das gestern brannte, bin ich heute viel zu faul.
Neulich hatte einer welche und das schon zum x-ten mal:
Manches schien bei mir genauso und der Rest war mir egal.

Manchmal spiel ich auch den Engel, helf zu tragen manche Last -
kann mich selbst dann ganz vergessen -spüre, wie mein Frust verblaßt!
Doch da kommt er ätzend wieder: "Sch...icksal !", denk ich, "Frust muß sein!
Denn bei allem Auf und Nieder bleib ich doch ein armes Schwein!

Plötzlich tönt es in der Runde. Einer meint, er wüßte´s nu.
Und ich seufze: "Ach du Schande!" Aus ist´s mit der schönen Ruh.
Spät am Abend - Psychogruppe: Mir wird kalt und mir wird heiß,
denn die ganze Gurkentruppe redet wieder mal nur Scheiß!
Und ich höre von Verdrängung und von Trauer und von Kraft.
Und ich spüre ....die Verengung.........und hab wieder....NIX GERAFFT!

 


Immer wieder lohnt es sich! (1988)

Wenn am Deich die Blumen blühen und die großen Schiffe ziehen
weit hinaus aufs Meer,umrahmt von Schafen und von Kühen;
wenn der Wind das Wasser kräuselt,
sanft in meinen Haaren säuselt,
dann erscheint das Leben mir so wie ein schöner Traum!

Hier kann ich atmen und hier kann ich Glück empfinden,
und alles Böse berührt mich hier nicht.
Hier liegt mein Ruhekissen,hier bin ich frei
und genieße jede Stunde neu!

Bläst der Sturmwind mir entgegen,
zwickt der Frost und peitscht der Regen hart in mein Gesicht:
Nichts kann mich hier fortbewegen!
Kämpft ein Schiff sich durch die Wellen,
möcht ich mich dazu gesellen auf dem Weg nach vorn
egal,was mir die Zukunft bringt.

Alle Gedanken,die früher mich eingefangen,
alle Gefühle,die einst mich bestimmt,
können mich nicht mehr quälen,fesseln mich nicht,
denn ich spür in mir ein neues Licht.

Hier kann ich von vorn beginnen, hier kann ich mich neu besinnen,
und ich fühl in mir: Nur so kann ich den Kampf gewinnen!
IMMER WIEDER LOHNT ES SICH

 

Immer wieder lohnt es sich!(2009)

Wenn am Deich die Blumen blühen und die großen Schiffe ziehen
weit hinaus aufs Meer,umrahmt von Schafen und von Kühen;
wenn der Wind das Wasser kräuselt,
sanft in meinen Haaren säuselt,
dann erscheint das Leben mir doch lebenswert zu sein!

Hier kann ich atmen und hier kann ich Ruhe finden,
und alles Böse berührt verliert sein Gewicht.
Hier fühl ich mich geborgen, hier bin ich frei
und das Leben fordert mich auf´s Neu´!!

Bläst der Sturmwind mir entgegen,
zwickt der Frost und peitscht der Regen hart in mein Gesicht:
Nichts soll mich hier fortbewegen!
Kämpft ein Schiff sich durch die Wellen,
möcht ich mich dazu gesellen auf dem Weg nach vorn
egal,was mir die Zukunft bringt.

Alle Gedanken,in denen ich sonst gefangen,
alle Gefühle von Zweifel und Pein,
fliehen den Fluss hinunter, fesseln mich nicht,
denn ich spür ein neues Lebenslicht.

Hier kann ich von vorn beginnen, hier kann ich mich neu besinnen,
und ich fühl in mir: Nur so kann ich den Kampf gewinnen!
IMMER WIEDER LOHNT ES SICH

Im weltberühmten Studio

Habt Ihr Lust, ins weltberühmte"Studio"zu gehn?
Dort ist es bekanntlich richtig weltwunderschön.
Dort könnt Ihr den Geist beflügeln und die Gedanken bügeln
und den "Obern einundfünfzig" in die Bilder sehn.

Teure Subventionen
 fördern die Kunst konkret,
Deko-Irrationen
stellen etwas dar,was kein normaler Mensch versteht.
Fragt Ihr nach,erlebt Ihr smarte Arroganz
oder promovierten Pinselaffentanz.
Sollten diese Spielereien 
gar des Kaisers neue Bilder sein?
Niedere Neider schmähen dies leider:
Fußvolk,wie bist du gemein!
Magst aus den fernen Phrasen nichts lernen,
Gehst keinen Flair-Flirt ein!
Wie alles Neue grad vor die Säue
perlt hier die Kultur!
Ist das etwa Bildungspampa pur?


Habt Ihr Lust ,ins weltberühmte"Studio"zu gehn?
Dort ist es bekanntlich richtig weltwunderschön.
Dort könnt Ihr den Geist beflügeln und die Gedanken bügeln
und den "Obern einundfünfzig" in die Bilder sehn.

Jene Vernissage, der ich einst beigewohnt,
brachte mich in Rage,
hat mich ziemlich aufgeregt und echt sich nicht gelohnt.
Denn, wo Hottvolleh so schön beisammen ist,
kommts leicht vor,daß sie den Anlaß schnell vergißt,
und sie feiert unbeirrt,
wie sie auf den Arm genommen wird.

Dieses zu teilen und stumm zu verweilen:
das kanns doch wohl nicht sein!!
"Was soll die Fete!? Schad um die Knete!!"
mögt mit Recht ihr schrein.
Wenns euch nicht hintreibt, und ihr dann fort bleibt,
ist das halb so wild:
Besser wärs, ihr macht euch selbst ein Bild!
Und womöglich kommt euch in den Sinn:
Sowas krieg ich ganz genau so hin!!?
St.-Vampir-Twist

So ein Vampir,den treibt eine schreckliche Gier;
So ein Vampir,der kann aber garnichts dafür:
Schon allein beim Zähneputzen
werden seine Beißerchen kaum clear-das arme Tier!
Dazu muß er Blut benutzen,
und das spritzt er drauf mit nem Klistier-was denkt denn Ihr?!
Mist,Mist so ein Ärger:Wieder nichts zu saugen!
Wir hams wieder stärker,
und wir brauchen immer wieder riesige Mengen von Blut!
Das tut unsern Wampen so gut!
Wie wohlgemut genießen wir diesen Tribut!
Aufgepaßt,wir raten allen:
Seid stets wach und immer auf der Hut vor unsrer Schnut!
Wenn wir um den Hals Euch fallen,
machen wir die Stromversorgung putt!
Wat mutt,dat mutt!
So ein Vampir,der hat ein fatales Gespür!
So ein Vampir,der macht Dich im Nu zum Fakir!
Wenn Dich seine Zähne kitzeln,
ist es restlos aus mit dem Plaisier-das glaube mir!
Selbst mit Steaks und Wiener Schnitzeln
lockt man keinen richtigen Vampir dann fort von Dir!
Mach,daß Du weiterkommst,schnell in die Heia kommst!
Knips schön die Lampen aus,zieh nicht die Stirne kraus!
HUSCH - UND LES NICHT IMMER SO SCHAURIGES ZEUG!

Total verrückt


Mach keinen Scheiß,Mann,zieh bloß nicht den Stecker raus!
Bist du verrückt-das kann böse enden!
Du bist so blind und bei mir gehn die Lichter aus!
Sagema-was machstnda?!
Eyh-laß das nach,häng hier bloß nicht den Öko raus!
Soll ich vielleicht im Finstern verrecken?
Ich leg mich krumm-Du denkst dir nur Blödsinn aus!
Meinst du, ich habe Zeit für solche Späße?!

Die Glotze kannste dann voll vergessen-
auch den Trip ins Cyberspace.
Selbst im Frostfach fault das Fressen.
Bleiche Bodies bibbern auf den Sonnenbänken.

Nicht einmal der Mikrowelle kitzelst du die Strahlen raus.
Garnix geht mehr auf die Schnelle.
Willst Du etwa meine teure Zeit verschenken!?
?!?!......!!!........?!?!

Machs nicht nochmal,Mann,sonst raste ich völlig aus!
So ein Idiot!Es ist nicht zu fassen!
Was soll ich tun,der Typ lernt doch eh nichts draus!?
Wißt ihr was?
Ich hab jetzt keine Lust mehr!
Alles Bio

Peter sprach zu später Stunde: "Vornehm geht die Welt zugrunde!
Doch ich hörte eine Kunde, wie ich kranker Hund gesunde.
Rein von allen Umweltsünden werd ich eine Arche gründen,
und so die Erlösung finden von den Pusteln und dem zähen Schleim!
Gesagt,getan: Selbst ist der Mann!

Nur noch Bio-schön deko-ökologisch:
Nur noch Bio,das ist man voll sich wert!
Nix wie Bio, blindgrün und demagogisch!
Nix wie Bio, so wie sich das gehört!

Mittendrin in der Botanik schöpft er fortan ohne Panik
in der ökolux-Titanic Energie aus eigner Scheiße!
Bauert Bio wie ein Blöder, frißt zum Markt die Kilometer,
spielt den bösen grünen Peter unbeirrt im Samtgemeinderat.
Viel Feind ,viel Ehr: Was will Mann mehr?

Peter lebt nach Eieruhr, sucht sein Heil in der Natur,
macht im Winter seine Kur in der sonnigen Toscana.
Peter paßt besonders auf, achtet drum bei jedem Kauf:
Steht auch wirklich BIO drauf!? Denn wos draufsteht, ists auch wirklich drin!
Das braucht der Mann: Da glaubt er dran!
Ins Eingemachte

Bald erlischt der Lebensdocht,drum wird der Mitmensch eingekocht.
Einige,die unversehrt,werden gerne auch gedörrt.
Liegt ein Schaden auf der Hand, werden sie sofort verbrannt,
taugen sie doch allemal als Nes-Mensch im Gewürzregal.

Kocht man schon exotisch,wirds gar zu oft chaotisch.
Drum nimmt man Straßenköter als Einkochthermometer.
Wenn sie sich noch wehren, dann stehts auf Stachelbeeren.
Wenn die Augen quellen, dann stehts auf Mirabellen.

Fällt das Fleisch vom Daumen,dann steht es kurz vor Pflaumen.
Lösen sich die Hoden,dann stehts auf Reineclauden.
Bersten sie mit lautem Knall,haben wir den Härtefall:
Dann ists Aprikose-zu matschig für die Dose!

So ein altes Kochrezept wird bisweilen aufgepeppt
durch gewisse Mastvorgaben,die aber ihre Tücken haben.
Ein harter Typ mit weichem Kern ist so am besten zu verzehrn.
Dagegen wird wohl nie gemocht,wer schon zu Lebzeit ausgekocht.

 


Küchenschänder

Spannung an der Küchenzeile: Hansemann hat Langeweile!
Rastlos schweifen seine Blicke über diesen Hort der Tücke.
Seinem Weibe schwant nichts Gutes, denn sie weiß genau: "Er tut es!
Heut wird er mit linken Händen ihre schöne Koche schänden!"

"Was für ein Durcheinander!" seufzt er sorgenschwer.
"Ich mach mal Ordnung hier!"- und räumt erst alles leer.
Zwei volle Stunden lang rotiert der liebste Schatz.
Dann steht wohl jedes Teil am turboergonomisierten völlig neuen Platz.
Fast wär der Trieb erschöpft, doch weh, es tropft ein Hahn!
Her mit dem Homeworkset, denn selber ist der Mann!
Schon wird mit Akribie gezerrt, gedrückt, gewürgt,
großzügig eingeschmiert, gehofft, geflucht und neu probiert
und einfach nichts bewirkt.

Immer noch die Küchenzeile, immer noch die Langeweile!
Immer noch dieselben Blicke, immer noch dieselbe Tücke!
Immer noch die Ungedanken, die des Weibes Stirn umranken.
Küchenschänder, die sind zäh - o Herrje, Herrjemi-jemine!

"Heute kredenze ich", er hat noch nicht genug.
"Pizza nach Kochrezept!", welch frommer Selbstbetrug!
Schon bei der Sucherei in frischverräumten Schränken
ist schnell der Spaß vorbei, dem Weib entfleucht ein matter Schrei -
an Pizza nicht zu denken!
"Aber das macht doch nichts, dann gibt es eben Süppchen!"
Er setzt das Wasser auf - den Rest, den macht sein Püppchen.
Sie wuselt flusenfrei, er steht im Weg und gafft,
und dampft die Suppe mampfbereit, dann gönnt er sich Zufriedenheit:
"Heut hab ich was geschafft!"

Chaos in der Küchenzeile, keine Spur von Langeweile
für das Weib, das routinierte, dem das öfter schon passierte.
Abends dann - bei aller Liebe - setzt es derbe Ehehiebe:
Heftig wird ihm eins gegeigt, was vorerst eine Zeitlang reicht!

 

Schlabberkraut

Sie war ne Köchin erster Güte,
so schön barock von Kopf bis Knie.
Und wenn ihr heißer Ofen glühte,
dann liebten alle Männer sie.
Sie riefen:

Emma, liebste Emma,
gibts heute wieder Schlabberkraut?
Emma, liebste Emma,
und Eisbein mit ner dicken Haut?

Kurt war ein Mann vom alten Schlage-
er hatte Stil nicht nur bei Tisch.
Doch hatt` auch er gewisse Tage,
dann wurds ihm zu verführerisch!
Dann rief er:...

Da gabs auch noch den strammen Udo:
Der stand auf Body und Diät!
Der konnte nix, Tai chi und Judo-
Griff sie zum Spieß, dann wars zu spät!
Dann rief er:...

Es gäb da noch die sanfte Anne,
die hat zuhaus nen Eso-Shop.
Die ist so schlank wie eine Tanne,
und tut in einem fort, als ob...
A u c h d i e ruft:...

Selbst bei Karl - Heinz, dem Ehemanne,
dem meist der Geist nach garnix steht,
da dämmerts angesichts der Pfanne,
dass heut vielleicht doch noch was geht.
Dann ruft er:...
Wechsel

Gräulich gefärbte Gedanken,
grau wie Dein glänzendes Haar,
läßt um die Stirn Du Dir ranken,
die eben zu bieten noch wichtig Dir war.
Plötzlich verschmorst Du im eigenen Saft,
egal ob Du weinst oder schwitzt.
Nix mehr zu spürn von der schöpfenden Kraft,
die sonst aus den Augen Dir blitzt.

Laß die Schultern nicht hängen,
zieh Deinen Kopf aus dem Sand!
Wenn Dich die Jahre auch drängen,
verzag nicht und reich Deinem Leben die Hand!
Bedenke nur: Vom Selbstmidlife,
da wird Dir nur der Rücken steif,
das reicht doch nur zum Gammelblues!

Komm,mach Dir nix vor und raff Dich empor:
Du bist auch heut noch gut für eine Rumba!
Komm mach Dir nix vor und raff Dich empor:
Dies Lied erklingt alleine nur für Dich.


Otterndorfer Retrospektive

Heil sei Dir, Hermans Horde, die im heimischen Hadel hier hauset,
wo n der Elbe Gestad´sich das Meer mit dem Flusse vermählet:
Täglich in Ebbe und Flut - zu des Wattwurms schierer Verzweiflung.
Rücklings von Mooren umsäumt, von der Medem morbid permeandert
breiten sich Felder des Kohls, marmoriert von den Hainen der Äpfel-
Wenn in des Sommers Zenit sich die Fluten der Fremden ergießen
über den grünbunten Strand, in die Pfade und gastlichen Hütten,
dann ist gekommen der Tag, da der Stamm sich rüstet zum Streite
Weither führt manche der Weg die im ganzen Reiche geladen.
Groß ist der Recken Pracht, die in Linnen und Felle gewandet,
keulenbewehrt und geschmückt mit der stirnernen Zierde der Ochsen.
Freudig erregt späht die Schar von des Deiches erhab´ner Tribüne
manch heroischen Kampf, den ein Gleichmaß der Kräfte erfordert.
Seht, welch gewaltiger Fraß, der zur Stärkung der Helden bereitet!
Schaut nur, mit welcher Kunst sie die Flugbahn der Knochen gestalten,
wenn sie beendet ihr Mahl, das sie gierig in sich geschlungen.
Sind dann die Taten vollbracht, fließen Ströme des gelben Gebrauten
welches dann alle vereint in dem Schoße der Götter zu träumen
eingedenk kürzlichen Ruhms oder grimmig geplanter Vergeltung.


Happy Holidays in Haduloha

Happy Holidays in Haduloha!
Da kommt Freude auf zu jeder Jahreszeit!
Hier gibts zwar kein Hula und Aloha,
doch bis nach Hawaii, Tahiti und Samoa
ist der Weg uns viel zu weit.
Immer nur Hawaii, Tahiti und samoa
wirst auch du mal leid.

Urlaub "Achten Diek" -phantastisch! -
freut den Badefreak bombastisch,
und so schön antik
stellt sich ein hübsches kleines Städtchen vor.
Auf in die Natur, na los doch!
Mach ne Fahrradtour, das geht noch!
Nach der Trampelkur, das singen all im Chor:
Happy Holidays.....

Surfen? Bitte sehr, da vorn gleich!
Freier Blick aufs Meer vom Elbdeich!
Ruhe? Kein Malheur,
und wer gern angelt,freut sich obendrein!
Stimmung, Sport und Spiel? Na prima!
Ohne viel Gewühl, klappt immer!
Jeder, dem´s gefiel, der stimmt hier fröhlich ein:
Happy Holidays....


Otterndorfer Strandkabinen

Bist Du am Grübeln, verknittert sich Deine Miene?
Geh doch zum Grünstrand, besorg Dir ´ne Strandkabine!
Sitzt Du dann endlich auf Deiner See(/h)tribühne,
wirst Du gewahr: Wunderbar, alles klar!

Nervt der Nachbar Dich seit Tagen und platzt Dir bald der Kragen?
Schockt Dich dein Spiegelbild?
Fragt die zitternde Gesandtschaft der liebenden Verwandtschaft:
Was guckst Du nur so wild?
Ohne Zweifel, Du brauchst Ruhe!
Fahr zum Teufel mit dem Rumgetue!

Bist Du am Grübeln, verknittert sich Deine Miene?
Geh doch zum Grünstrand, besorg Dir ´ne Strandkabine!
Leg Dich hinein und zieh runter die Rollgardine,
und Du wirst sehn: Wunderschön, null Problem!

Fühlst du Dich ganz fürchtbaer einsam und wärst so gern gemeinsam,
doch fällt Dir bloß nichts ein!
Willst Du mal was andres sehen, vielleichtauch heimlich spähen
ins volle Leben rein?
Und es sagt dir die Erfahrung: Deine Sinne brauchen neue Nahrung!

Bist Du am Grübeln, verknittert sich Deine Miene?
Geh doch zum Grünstrand, besorg Dir ´ne Strandkabine!
Setzt Dich hinein, öffne weit Deine Rollgardine:
Fort fliegt der Groll! Wundervoll, einfach toll!







Kein Tabu

Mensch, hör doch auf mit dem Aufbegehren!
DU redest nur, aber nichts geschieht.
Du hast nur Angst, jemand könnt dich hören.
Du wirst doch nicht deinen Frieden stören?
Geh, lass mir meine Ruh,
hör dir doch selber zu!
Vielleicht fängst du dann zu Denken an?
Warte nicht, denn sonst kommst du nicht mehr dran.

Hüt dich davor, etwa aufzufallen,
spiele du nur deinen starken Mann!
Da musst du durch, denn so geht's doch allen,
sonst würde es an allen Ecken knallen!
Immer schön ruhig und bequem:
So ist es angenehm!
Du hast schon längst zu leben aufgehört.
Sei nur schön lieb, dann machst du nichts verkehrt.
Bist du bereit, dir´s zu überlegen?
Dann mach doch mit, hier gibt's KEIN TABU!


War´s das?


Sollte das denn alles schon gewesen sein?
Hab ich denn so gar keinen Wert?
Niemand ruft mich an
und fragt, wie mir da drin zumute ist -
draußen, wo mich sowieso keiner mehr hört.
Und ich kann es kaum erwarten,
daß der Tag wieder schneller vergeht,
und ich hoffe, dass die Hoffnung
auch morgen noch weiter besteht
auf anerkanntes Leben.

Was soll das Gerede:
Er will, der kann und tut so seine Pflicht!
Das ist mir zu blöde:
Ich will und kann, doch alles eben nicht,
weil ich nicht mehr schlucken will,
was vor Gefühlen schützt,
sondern lieber zucken will,
wenn mich der Stachel ritzt.
darum sitz ich jetzt draußen vor der Tür.

So geht's immer weiter:
Die Augen zu, die Ärmel hoch und durch!
Auf der schmalen Leiter,
da schwindelt man, doch zeigt man keine Furcht!
Wer da nicht das tempo hält,
wer stolpert und wer hinkt,
wen die nackte Angst befällt,
der schafft es nicht und springt.
Darum bin ich ganz unten angelangt.



Schlaf(f)lied 1988

Viel zu schlaff umzu lenken,
zu benebelt um zu sehn.
Alles läuft: Wozu denken?
Und so wirds wohl weitergehn.
Und so saufen sie sich gleich
in ihr kleines Kuschelreich.
Ja, sie freuen sich so drauf
und drum passen sie gut auf,
dass bloß kein böser Ökofreak
sie darin stören kann.
Und tut ers doch, dann jagen sie
ihn fort mit allen Mann-
am besten gleich auf Nimmerwiedersehn.
Viel zu stolz um zu weinen,
nie gewohnt frei zu sein,
Stets bemüht nur zu scheinen
immer glücklich, immer rein,
machen sie die Augen zu,
und in wohlverdienter Ruh
liegen sie in ihrem Traum
 unterm goldnen Apfelbaum,
Links und rechts, da blühen lauter
Blümchen um sie rum,
und in der Luft, da schwirren lauter
Bienchen mit Gebrumm,
und die Wiese ist so wunderwunderschön.
Keiner stellt eine Frage.
Hier zählt Ordnung nur und Fleiß!
Nie ertönt eine Klage,
jeder zahlt hier seinen Preis.
Und bevor sie aufgewcht,
kommt die lange,lange Nacht.
Dann ist alles wunderbar.
Kein Problem, das ist doch klar,
denn schließlich haben alle ja das
Beste draus gemacht.
Sie konnten sich was leisten und sie
haben viel gelacht,
und sie brauchten nicht die Zeichen zu verstehn.



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