Geistesgewitter
Vom Helfen und Benutzen
"Wenn die angebotene Hilfe einem Menschen den eigenen
Gestaltungsrahmen nimmt, wird der Mensch zum Objekt gemacht, und als
Objekt wird er benutzt... Das erfordert von ihm Fügsamkeit und
widerspricht seinem lebendigem Menschsein. Die eigentliche HILFE wird
so zu einem Vehikel, in dem sich die Bedürftigkeit des Anbieters
versteckt. Das ist aber nur ein Aspekt. Eine lebendige Gemeinschaft
lebt davon, dass die Menschen darin ihre individuellen Fähigkeiten
zeigen und ausleben können. In dem Moment, wo ein Mensch in einer
Gemeinschaft von einem Einzelnen aus dessen eigener Bedürftigkeit
heraus zum Objekt gemacht wird, wird er tatsächlich aus ihr
ausgeschlossen, indem er zu sich zu fügen hat und folgen soll. Er kann
somit seine individuellen Kräfte nicht teilen, ausleben und entfalten.
Das beschädigt nicht nur den zum Objekt gemachten Menschen, sondern
immer ALLE in der Gemeinschaft, da zugleich auch elementare
Grundbedürfnisse des Menschseins verletzt werden. Das erste nach
inniger Verbundenheit und das zweite nach Autonomie und Freiheit. Was
letztlich dabei heraus kommt sind verschiedenste Symptome wie Ohnmacht,
Wut, Ärger, Traurigkeit und Rückzug, die letztlich nur Ausdruck einer
Beziehungsstörung innerhalb der Gemeinschaft sind, in der es unbewusst immer noch zuerst um Dominanz und Unterwerfung geht."