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Christiane macht Geschichten

FÜR BIRLA
Es war einmal eine kugelrunde, blaubeerbommelige Heidelbeere. Sie lag mit ihren Schwestern gemütlich und seeeeeeeeeeehr komfortabel in einem ganz langsam zusammenfließenden Bettchen aus dickbäuchigem, herrlich kühlfrostigem Vanilleeis. All diese Pracht ruhte in einem gläsernem Schälchen und wurde von einem davor sitzenden Mädchen aufmerksam betrachtet. Neben dem Mädchen saß eine Frau, die auf ungewohnt komische Art und Weise lustig aussah, aber irgendwie war nicht ganz klar, was von ihr zu halten war. Warum das so war, erschließt sich jedenfalls sogleich. Erstens war sie eine erwachsene Person die von Natur aus, wie jedes Kind aus Erfahrung weiß, vollkommen unberechenbar sein kann und zweitens kannten sich die Beiden tatsächlich nun eben kein bisschen. Die Frau schaute dem Mädchen, welches vor dem gläsernen Schälchen saß so lange zu, bis sie einen unwiderstehlichen Appetit auf eine dieser kugelig blauen Beeren bekam. Sie fragte etwas unsicher, ja fast zaghaft das Mädchen vor dem gläsernen Schälchen, ob sie vielleicht eine dieser köstlichen Beeren bekommen könnte und zu ihrem größten Erstaunen lag ganz plötzlich eine dieser herrlich kugelrunden, dicken, gutgelaunten und beindruckend blaubeerbommeligen Heidelbeeren schneller auf ihrem Teller, als sie überhaupt mit den Wimpern klimpern konnte. Schnell steckte sich die Frau diese kugelig-kichernde und vor allem kullernde, blaubeerbommlige Heidelbeere in den Mund, argwöhnend dass sie diese köstliche Beere vielleicht dann doch wieder genau so schnell abgeben müsste, wie sie sie bekommen hat. Die Frau war schon alt und hatte viel erlebt, gesehen, gelassen, genommen, gegeben und sicher auch getan. Sie kannte sich aus mit den Gaben des Lebens. Im Besonderen mit denen von großen und kleinen Menschen. So schnell wie sie ihr auch oftmals geschenkt worden waren, so schnell konnten sie auch flugs wieder verloren sein. Ein wenig so wie diese bunt schillernden Seifenblasen. Kaum wachsen sie zu ihren rund schimmernden Körpern vor den Augen zu lebendigen Gestalten, macht es piff und schon sind sie weg. Als hätte es sie niemals zuvor gegeben. Die Frau war eben nicht wirklich gut im Dinge festhalten. Eigentlich hatte sie auch nie verstanden, was daran gut sein sollte. Außer wenn sie bemerkte, dass ihr etwas fehlte und ab und zu fehlte ihr ja auch etwas. Also ich muss schon ehrlicherweise sagen...öfter fehlte ihr sogar etwas...aber das ist eine ganz andere Geschichte.

 

Nun aber zurück zu der kugelrunden, blaubeerbommeligen Heidelbeere. Diese kugelte vergnügt, fast wie auf einer Rutsche, in die warme Dunkelheit in einen warmen kuscheligen Sack, der auch noch ständig in Bewegung war. Die blaubeerbommelige Heidelbeere konnte dort drinnen überhaupt gar nichts mehr sehen und als sie nach den Schwestern rief, mit denen sie doch weiter fröhlich Unsinn treiben wollte, merkte sie plötzlich, dass sie in ein sehr warmes Bett aus weich geschmolzenem Schokoladeneis sank....Im Vanilleeis war es aber vorher irgendwie viel schöner und vor allem so viel kühler gewesen. Das warme Schokoladenbett hüllte die schöne blaubeerbommelige Heidelbeere vollkommen ein und machte im Nu aus ihr eine regelrecht neue Gestalt. Also ich weiß jetzt noch nicht wie es mit der blaubeerbommeligen Heidelbeere weitergegangen ist, aber die Frau wollte dem kleinen Mädchen auf jeden Fall für das schöne Geschenk der blaubeerbommeligen Heidelbeere danken und hat deshalb diese kleine Geschichte geschrieben. Vielleicht sehen sich die Frau, das Mädchen, die Mutter, der Vater und die blaubeerbommelige Heidelbeere wieder...Wer weiß das schon. Obwohl .... was die blaubeerbommelige Heidelbeere anbelangt bin ich mir nicht so sicher, ob ich die wirklich wiedersehen möchte und ob ich sie dann in ihrer neuen Form überhaupt noch wiedererkennen könnte...Ich habe da so meine Zweifel, aber das Gefühl der wunderschönen blaubeerbommeligen Heidelbeere ist noch ganz genau SO wie am Anfang auf dem Teller, dann in dem kuschelig warmen Sack der Frau. Na ja. Pardon. Sack, sagt man ja nicht zu dem Magen, in dem sie ja tatsächlich gelandet ist. Allerdings klingt Magen in dieser Geschichte nun auch nicht wirklich schön. Es sei denn es wäre eine Magengeschichte. Doch für Magengeschichten ist ja meine Nachbarin zuständig. Ich nicht. Egal. Du weißt schon, wie ich das meine.

Dankeschön. Dankeschön, dankeschön für die blaubeerbommlige, kugelrunde Heidelbeere. Die ist nämlich jetzt für immer in meinem Herzen Birla !


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