Autocogitata Wer selber denkt gehört gehenkt, gehört zumindest nicht gehört, weil das doch nur den Frieden stört! Solch unbedachte Störenfrieder, die gibt es leider immer wieder! Doch wer dem Denkvorgang entsagt, bleibt unverfolgt auch hochbetagt. |
Denkste!? Wo man denkt, da lass dich bloß nicht nieder. Denker nerven krass und immer wieder. Denk bloß nicht, du wärst Gedankenfrei. Wer nicht denkt, der denkt sich nichts dabei. |
Autocogitans Runzeln, Furchen, Ecken, Kanten prägen Autocogitanten. Glatt und rund hingegen bleiben jene, die sich nicht vertreiben ihre Zeit mit derlei Possen, die hingegen unverdrossen dies den Pferden überlassen und sie höchstens dafür hassen, wenn das Resultat verdrießlich. Wofür hat man sich denn schließlich kontenant zurückgehalten? Dräuende Gedankenfalten werden im Ernstfall weggeduckt oder mit Esotox verfugt. So lebt denn, wer sich dran erfreut, pferdacht in alle Ewigkeit! |
Cogito, ergo sum Ich bin, weil ich denke. Ich denke, weil ich bin. Die Sache mit dem Denken, die krieg ich locker hin. Ich denke zwar nicht gerne vor, doch ohne Zweifel nach. Ich denk auch mit und denke an - und oft an Ungemach. Hab ich auch manchmal den Verdacht, gedankenlos zu sein, dann denk ich irgendwas mir aus, mich irgendwo hinein. Mit Denken hab ich voll zu tun. Mit Tun? Ich denke NEIN. Wozu auch? Dafür gibt es den Wohltätigkeitsverein. |
Wischen oder
küssen Man ist stets falsch qualifiziert, ob un-, aus- oder fortgebildet, und fragt alsbald sich irritiert, ob man gar Schändliches im Schild hätt´, wenn man nach einer Arbeit trachtet, von der - nicht heut´, doch irgendwann und nicht nach irgendwo verfrachtet- man halbwegs klaglos leben kann. Ob mit getürktem Mindestlohn, ob schwarz prekär oder befristet, egal, wen kümmert sowas schon, solang er selbst nicht ausgemistet sich überhaupt ´nes Jobs "erfreut". Ein Typ, der sich daran nicht kratzt, und keine krummen Sachen scheut, wird konsequent verarbeitsplatzt. Die Wahl scheint zweifellos beschissen in Anbetracht der meisten Angebote: Da heißt es "Wischen" oder "Küssen" zum Wohl der Arbeitslosenquote. |
Wer Phari
sät, wird irgendetwas ernten Zur Hölle mit den Schwarzarbeitern, die es partout nicht lassen wollen, um Haus und Kinder selber sich zu kümmern. Wie wär´s mit Horizont erweitern, anstatt den Fortschritt zu vertrollen und stumpf das Rentendrama zu verschlimmern? "Klaglos prekär für andre knechten, mag´s auch im Endeffekt nicht lohnen!" verlangen die 1A-Sozialsysteme. Die frech das Gegenteil verfechten, die sollen doch woanders drohnen! (....als hätten wir nicht schon genug Probleme!?) In mir weckt so etwas stets Mulmgefühle. Schlau klingt das nicht. Das ist wohl eher der Schnack moderner Pharisäer, doch leider gibt es just davon zu viele. |
Kulturbetrachtung Kultur ist´s, deren steter Zugewinn Natur in einem Maße stark verändert, das uns als Menschheit, wie wir jetzt uns sehen, einst vor die Wahl stellt abzudanken, es sei denn, wir verblinden und erstreben uns selber eine Zukunft als Kulturobjekt. Was das für uns im Endeffekt bedeutet, das wage lieber ich nicht auszudenken. Wir schaffen uns bereits enorm abnorme Normen, gestylt durch Man- und/oder Mensipulationen in einem Ausmaß, das gewiss nicht nur Sensible, sondern auch Stöbernde schier schaudern lässt. Jedoch Natur ist es in meinen seltsam alterswachen Augen die schafft, Kulturverlangen für sich clever einzusetzen, um einen Ausgleich nach und nach herbeizuführen. Was überragt, zerfällt in sich - es babelt allenthalben. Die, die naturverbunden die Gedanken wandern lassen, verwundert somit nicht, wenn sich Kultur in sich verzehrt. |
Geistloses Gemurmel Die "Wege der Weisheit" sind wunderbar geeignet fürs geistvolle Seminar. Wer hat heut noch Muße zur Selbstbesinnung, wenn für sich selbst selbst die Kopfwerksinnung an den Vorzug des Daseins im Dämmerlicht glaubt, und die Arbeit für andre die Zeit dafür raubt? "Erkenne dich selbst!" ohne Nebengeräusche bedarf Überwindung statt Beifallsgeheische. Da wird lieber mit dem, was der Eckhardt gemeistert, manch vermeintliches Löchlein im Hirn zugekleistert. Auch Sprüche von Goethe und Hesse und Luther ergeben ein prima Studentenfutter, wozu sich auch Nitzsche und Rilke eignen. Im Ernst: Welch Kretin würde so etwas leugnen? Wenn all das nichts hilft, lockt gewisslich der Gandhi die säumenden Selbstsucher scharenweis´ an die dem Zeitgeist entstammenden Pseudoofferten zum Upgrade von mangelnden inneren Werten. Wer mag da zur Abzockkritik sich erdreisten? Geld spielt keine Rolle, man will es sich leisten und zehrt fürderhin - ganz vorzüglich beraten - vom erweiterten Spruchschatz an schlauen Zitaten. "Erkenne dich selbst!", wird dann gerne bekräftigt. Man weiß zwar, wie´s ginge, doch, weil zu beschäftigt, verkommen im üblichen Bildungskalkül die Wege zur Weisheit zum Groundhogday-Ziel. |
Schlimme Zeiten? |
Fatal Für den Wohlstand verbürgen sich viele Faktoren, doch stimmt die Entwicklung schon arg fatal: Eben die, die von gnädigstem Schicksal erkoren, die wähnen sich selbst meist im Loserkral. Harakirational wird das Wachstum beschworen, im Börsensumpf blubbert das Kapital. Ohne Not gehn Verstand und Ressourcen verloren - am Eigennutz scheitert die Jagd nach dem Gral. |
Gruselgedanken Die Flüchtlinge sind nur der Funke am offenen Pulverfass, gefüllt mit enttäuschter Erwartung und geiferndem Menschenhass. Was lange Zeit mühsam verborgen im dunkeldeutsch gärenden Schoß, das braunt sich gefährlich zusammen und stellt unsre Politik bloß. Da hilft nur aktives Bekenntnis dagegen - es gibt kein Zurück, denn heute gehört ihnen Sachsen und morgen die Republik! |
Auf und nieder Es reicht nicht zu haben, man muss es auch zeigen! Drum wächst Konkurrenz und Erwartung zugleich und macht sich den ewigen Kreislauf zu eigen: Reich nimmt sich von Arm, Arm nimmt sich von Reich! Den Reichtum erreichst du auf armer Leut` Kosten- je größer er ist, desto mehr wird gerafft. Doch irgendwann stellen sie dich an den Pfosten, es sei denn, du hast dich selbst abgeschafft. Wenn alle dann gleich sind, geschieht es aufs Neue: Auf einmal sind einige gleicher als gleich- Als Folge natürlicher Dummenschläue wird einer zum Sklaven, der andre zum Scheich. |
Normgeschmack Am Normgeschmack der Zeit erfährt sich Wohlgefallen, wohlausgefügt in zweifelsvollem Warten auf Resonanz in stillerhofft gewogner Art, die anerzognem Ego Rechnung trägt. Der Normgeschmack beraubt den Ton der Höhen und der Tiefen, midtemporiert erklingt das kommerziell geplante Werk. Ist´s dir egal, wirst du zu laut oder zu leise und unbekümmert bläst du in die Imposaune. Der Normgeschmack beraubt der ungewohnten Würze das Mahl, das du erwartungsvoll kredenzt dem Gönner, dessen Ansicht dir sehr wohl bekannt, auf dessen Lob du notgedrungen setzt. Der Normgeschmack beraubt die Bilder greller Farben, gibt sich kontrastlos eher mit erweichten Übergängen, kommt bunt daher zuweilen und auch wieder nicht, im Auf und Ab der Achterbahn der Regenbogen. Der Normgeschmack erträgt nur leichte Wohlgerüche, wenn´s einem stinkt, ist´schädlich fürs Geschäft. Gerümpfte Nasen produzieren jene unerwünschten Schlitze, die arg das Feld des Adressatenaugenblicks entweiten. Der Normgeschmack verzichtet auf verstörende Konturen, er wahrt die Form, die grade angesagt vor Ort, doch ändert er sich, wird es ruckzuck problematisch und Wohlgefallen schnell zu angsterfülltem Gegenteil . |
Deschafüh Das darf doch nicht wahr sein!? Es ist kaum zu fassen, wie viele sich durch den Kakao ziehen lassen und doch davon trinken, trotz kästner`scher Mahnung!? Da regt sich in mir manch verdüsterte Ahnung. Die 20er Jahre sind wieder in Mode. Es dräut uns die gleiche Verfallsepisode. Wo ringsum die Welt sich im Abbruch befindet, bewährt sich, wer blindes Vergnügen verkündet. Ob braune Umarmung, ob Volkswanderzüge, ob Terror, ob Pleite, ob nahende Kriege- nix hindert das Treiben! In schwüler Vermengung und teurer Verkleidung regiert die Verdrängung. Der Ballsaal erinnert fatal an Tihtaanik, doch bei den Berauschten entsteht keine Panik. Wer krittelt, recycelt die Worte von gestern. Doch hilft hier kein Schrei, keine Bitte, kein Lästern. Da kann ich im Grunde nur Hoffnung verspüren am Ende nicht auch den Verstand zu verlieren. Und wenn`s doch geschehn soll, dann bitte auch richtig! Bin ich erst dement, dann scheint nichts mehr so wichtig. |
Leistung, Liebe, Wohlgefallen Der Deal der braven Kinder lautet: "Leistung gegen Liebe" und weiter "Wohlbedachte Duldung gegen Wohlgefallen"! Wird nicht gespurt, dann setzt es Schweigen oder derbe Hiebe. Wer hinschaut, sieht, wie sich im Strampelanzug Fäuste ballen. Die Faust, sie bleibt, es wechselt nur die Strampelkleidung, erkenntlich daran, dass sie meistens klassisch uniform, und im Bemühen um Erfolge und Konfliktvermeidung, fügt die Erscheinung sich in eine arglos angesagte Norm. Die einen siechen hin, die andern können damit leben und fahren fort in alter Kinderzüchtertradition. Und sollte doch einmal ein Wort das andre geben, dann orientiert man sich am eingepaukten Folterkammerton. Auf diese Weise werden meist aus Opfern Sünder, Da sänftelt eher, wer früh um sich schlug. Wer in sich ruht, braucht keine braven Kinder, der ist sich selbst auch ohne Zuchterfolg genug. |
Silvesterkult Ohne Pomp und viel Getöse kreativ das Jahr beenden, während stramme Konsumenten ringsum ihre Zeit verschwenden, noch dazu mit Seinesgleichen oder solchen, die so scheinen, sich in trautem Ambiente ein paar Tage zu vereinen, das ist zwar mit ausgemachter Sicherheit ein guter Weg, aber angesichts der Lage zweifellos ein Privileg. Wenig wird für solch Begehren hierzulande angeboten. Schwer fällt dem, der darauf abfährt, die Offerten auszuloten. Außerdem ist es nicht einfach einen Platz dort zu ergattern, wo in Jahresendzeitskellern keine Bartmaschinen rattern. Hier gilt´s Neues zu entwickeln und nicht Altes aufgespult: So etwas wird ohne Frage baldigst zum Silvesterkult. Darum kann ich nur beteuern vor der Fahrt nach Fürsteneck: Leute, habt viel Spaß beim Feiern! Prosit! Ich bin dann mal weg! |
Durchgetaktet Anfänglich gibt´s wohl in jedem Orchester in kleinen Kreisen gepflegtes Geläster: Hier sticheln die Streicher, dort blaffen die Bläser- mal nur so zum Spaß, doch bisweilen auch böser. Auch Percussio- und/oder Pianisten tun manchmal, als ob sie es besser wüssten. Sogar die zarten Harfenzupfer verstehen sich auf dunkle Tupfer im sonnigen Erscheinungsbild, wobei vor allem eines gilt: Der Typ am Dirigentenpult ist sowieso an allem Schuld. Bei all diesem hochegozentrischen Zunder und all diesem Hickhack erscheint wie ein Wunder, dass irgendwann schließlich ein Auftritt gelingt, bei dem alles deutlich harmonischer klingt. So ein Effekt ist nicht billig erkauft: Man hat sich allmählich zusammengerauft. Aus Einzelgewusel wird somit Kompaktes. Es ist eben alles `ne Frage des Taktes. |
Narritimes Februargedicht Auf der Flucht vor Alaafisten tummelt an der Nordsee Küsten leidgeplagt sich eine Meute holzhammerspaßgebremster Leute, welche ihre Ruhe brauchen. Wo daheim die Köpfe rauchen fürs gereimte Volksvergnügen und die Mädchenbeine fliegen, wo auch noch die Höschen blitzen, kommt das Narrenvolk ins Schwitzen. In solch prallhumorter Trance haben Deos keine Chance, und bei wachsender Extase martert das die feine Nase jener, die daran verzweifeln und den Heidenspaß verteufeln, was - als Nebenbeibemerkung - ohne Zweifel als Verstärkung wortgerecht zu werten wäre. Doch was soll das Rumgemähre: Hält man die Nase in den Wind, wird der Mief ganz gut verdünnt, und die Ferienhausanbieter mögen ruhigere Mieter. |
Die Sinnfrage
In der Frage nach
des Lebens Sinn |
Vom Unsinn des Lebens
Elterlichen
Wunsch erfüllen, |
Einigkeit und Recht und Freiheit Wenn auf der Welt alle einig sich wären, wäre die Einigkeit unbekannt. Im Streit auch mal auf und dann zu zu hören - das wär gewiss schon allerhand. Wenn nimmermehr ein Unrecht geschähe, wäre das Recht völlig unbekannt. Gnade vor Recht insgeheim zu erwägen - das wär gewiss schon allerhand. Wenn allesamt in Freiheit lebten, wäre die Freiheit unbekannt. Toleranz miteinander zu üben - das wär gewiss schon allerhand. |
Sein und Haben Es ist, wer hat. Es hat, wer ist. Es sei denn, er wär Kommunist. So einer von der edlen Sorte mit kleinem Sold und großem Worte. Zu haben, ohne groß zu sein bedarf gewisser Trickserein. Zu sein hingegen ohne Habe ist eine ungewisse Gabe. |
Geistesblitz
Dem Menschen ist sein
Bregen |
Na dann: Gute Nacht! Wer anders denkt, wird abgedrängt... |
Karneval Fasnacht, Fasching, Karneval: Maskerade überall!! Oder etwa grade nicht? "Kommt das wahre Angesicht nur in dieser Zeit zum Tragen?" bin ich ernsthaft mich am fragen. Auch mal so sein, wie man möcht`, innendrin sowie außenrum echt, bedarf es gewaltiger Mühen, fürwahr - das reicht dann voll für ein paar Tage im Jahr. Der Karnevalsmuffel - ohne Problem - verkörpert das "Drinnen wie draußen!" - System. |
Intelligente Fragen Ist es denn wirklich so intelligent, auf menschliche Intelligenz nicht zu bauen? Ist es nicht Hybris und unfassbar dumm, wenn man sich selbst nicht mehr genügt? Ist es nicht einfach nur kunsthirnverbannt, Computerprogrammen sich anzuvertrauen? Ist es nicht arm und beklemmend zugleich, wenn man sich Denkplatinen fügt? Ist es nicht über die Maßen verrückt, auf den stetigen Stromfluss zu spekulieren? Ist es nicht einfach nur sinnesgestört und ein Grund, um auf Einhalt zu insistieren? |
Leidvolle Resonanz Das Leid der Welt belastet das Gewissen von denen, die sich daran schuldig wähnen, dass es so vielen Lebewesen schlechter geht. Wie´s um die Ärmsten dabei in der Tat so steht, was die bedrückt, wonach die sich so sehnen das wollen sie dann doch nicht wirklich wissen. So kann es durchaus ernsthaft angenommen werden, dass angesichts von lärmenden Touristenherden im allertiefsten Busch auf hohem Ross sodann Bedauern die Bedaurer selbst betreffen kann. |
Merken macht glücklich Glück ist vor allem, wenn man es hat, doch muss man sein Glück auch bemerken, zumal es sich manchmal im Pech versteckt. Selbst Glück kann das Pech noch verstärken. Drum ist es nicht übel erst abzuwarten, was einst aus der Fügung resultiert. Der Merklegastheniker Schicksalskarten sind allerdings leer, was zu garnix führt. |
Beginn and win! Wenn etwas lange schon im Argen liegt, wird´s Zeit, dass endlich der Verstand obsiegt. Wird drüber erstmal nachgedacht, dann ist der Anfang schon gemacht, und sind Ideen noch so klein:, Bald stellen sich Erfolge ein! Beispiel |
Sei unbesorgt!
"Wer Sorgen hat, hat auch Likör."
Wenn dem nicht ist, dann fällt es schwer,
mit klarem Kopf sich zu behaupten.
Da sind die Alkohutbehaubten
den Abstinenzlern fraglos über.
Sie drogeln unbeschwert hinüber,
legal und allseits anerkannt,
ins sorglose Schlaraffenland.
Der Nüchterne bleibt außen vor,
entsorgt, wenn´s geht, den Grübelflor
und hält im Eigeninteresse
am besten seine Mäkelfresse.
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Entkindertwerden Bist leicht du auszubeuten? Dann frag´nen Therapeuten. Wie Therapeuten so sind tippt der auf "Inneres Kind" und möchte, dass du auf ihn hörst: EGO FIRST, EGO FIRST! Du hörst dir das an und hörst damit auf für andere brav zu Gefallen zu sein, Du beutest dann lieber dich selber aus und fällst treudoof auf dich selber herein. Im Glücksfall erkennst du noch beide Seiten des leidigen Herren- und Dienstbotenspiels. bevor dich nur Ängste ins Grab geleiten. Das wär dann ein Upgrade des Selbstwertgefühls. Als Quintessenz wär mithin ein Kindergrab nicht mehr drin. Vor allem kommt so ein treuloser Schuft schon garnicht in die Familiengruft. |
Übertanenentgeisterung Als der schlimmste Spruch aus scheinheiliger Bibel scheint mir:"Macht euch die Erde untertan!" Für die einen zeugt er von Unheil und Übel, und die andern verlockt er zum Größenwahn. In sicherem Schloss vor der darbenden Menge lässt sich dieser Zustand wohl leidlich ertragen. Doch schwindet der Abstand und wird zum Gedränge, dann gehen sich Nachbarn ganz leicht an den Kragen. Was irgendwo reich macht, macht anderswo ärmer. Was irgendwo groß wird, wird anderswo klein. Was irgendwo leicht wird, wird anderswo schwerer, bis alles sich ausgleicht fürs Nachhaltigsein. Natur lässt sich schließlich so leicht nicht besiegen. Kultur stört sie nicht und schon gar nicht das Geld. Sie sorgt sogar mit Katastrophen und Kriegen, dass heut es die Menschheit noch gibt auf der Welt. |
Pessi-Mist? Der Wohlstand ist ein selbstgemachtes Krebsgeschwür, das unser ignorantes Dasein auf der Erde, verglichen mit den andern Lebewesen, die wir in gottgewollter Überheblichkeit bar jeder tieferen Erkenntnis als "niedere" erachten, vermutlich in recht kurzer Zeit vernichtet. Kann sein, dass wenn man drauf verzichtet, fortan konsumverwöhnt Ressourcen auszuschlachten, Naturgeduld enthemmten Übermut vielleicht verzeiht, doch kann die Menschheit nicht daran genesen. Ihr harrt das Schicksal einer Lemmingherde. Zuviel ist schon kaputt durch menschliche Willkür. Locker als Schocker Es nahen Krieg und heiße Klimaphasen. "Wir schaffen das!", so hör ich allgemein. Ich habe keine Enkel, dafür Metastasen. Drum kann ich locker pessimistisch sein. |
Schönwetterverschwörungen Entweder bist du von Natur aus naiv oder einfach nur effektiv hirngewaschen oder auf deinen Vorteil nur aus, wenn deine Credos auf ewige Jugend und wachsenden Wohlstand durch technischen Fortschritt gebetsmühlenartig Schönwetter beschwören. Das eint literarische wie parlamentarische Märchenerzähler nebst deren Wähler mit Trendtrashproduzenten nebst deren Konsumenten. Leider sind solche überall sooowas von in der Überzahl. |
Genante Akzeptanz Es ist nicht einfach zuzuschaun: Am Arsch der Welt wirds immer braun! Egal, wie bunt man sich trendig ernährt, es trebert ins Braun, was erstmal nicht stört, doch hintenraus manchen ins Stutzen treibt, weil immerzu irgendwas haften bleibt. Man zweifelt langsam an dem Nutzen, sich gründlicher den Arsch zu putzen. Den einen fehlt an der Zeit es hier, den andern an weicherem Klopapier. Den meisten jedoch erscheint es nichtsnutzig. Sie machen dafür sich die Finger nicht schmutzig. |
Pechmarinade Wenn´s irgendwann wem auch immer gelingt den Stecker für das Internet zu ziehen, dann komm ich als alter Sack nicht umhin das Märchen von Frau Holle zu bemühen. Gefragt sind die Chancen der heutigen Jugend, im wachsenden Wohlstand pechmariniert, der Pflichten und Dienstbarkeit einzig den Losern und ewig Vergestrigten auf oktroyiert. Der kappt so ein Unhold die Nabelschnüre die sie exclusiv mit der Umwelt verbinden. Wenn saubere Finger nur tippen können, werden kaum sich machbare Lösungen finden. |
Was braucht es an Inhalt? Heute zählt die Verpackung! Egal, was es zu veräußern auch gilt. Da bleibt nur zu hoffen nach der Dekoentschlackung, dass Brauchbarkeit die Erwartung erfüllt. |
Wer kennt ihn nicht, den Pralinenkarton, der unter Bekannten jahrelang kreist? Du öffnest ihn, und was hast du davon? Den Anblick, der wenig Gutes verheißt. Du kannst dir darüber den Thinktank verrenken, aber das nützt dir wahrscheinlich nicht viel. Das ist nur ein Anlass zum Weiterverschenken oder diskreter Entsorgung im Müll. |
Wer erkennt sie nicht, diese toxische Richtung, mit riesigem Aufwand kunstvoll verbrämt? Ob als Blockbuster, ob als Kotzkübeldichtung, was "eh nur verklemmte Geister vergrämt." Bei all diesem Mist hilft nur ignorieren, weil sonst es dich triggert und schädigt, zumal dir kaum einer hilft beim Regenerieren, und wenn du dich aufgibst, dann wär es fatal. |
Zuhören hören aufhören
Max kann nicht aufhören zuzuhören.
Längst hat er das Hören vergessen.
Es würde ihn eh nur beim Zuhören stören.
Dafür kann er jetzt unterdessen
gediegenen Zuspruch herübernicken.
Das nutzt seinem Helfersyndrom.
Es hilft auch ganz gut gegen Langeweile
und hält ihn so selbst unter Strom.
Du triffst unsern Max im Hospizverein
und seelbesorgt nächtens per Call.
Doch wenn du es wirklich mal nötig hast,
dann endet das lau bis fatal.
Doch gibt es auch die, die nichts dafür können,
wo die Vorstellungskraft einfach fehlt.
Da ist es geboten, respektvoll zu trennen,
was bei denkbestem Willen nur quält.
Autocognoscitata
Die Zeiten ändern sich Feeling on your own like a rolling stone you wonder:"What next will come? Is it really enough, what I´ve done for the times, which are changing!?", Try to keep on arranging your life with the blow of some answers below, and be prepared to perform when the wind becomes storm! |
Goldschrift Zahllose Male in Schwermut verhärmt, habe dabei ich vor allem gelernt: Ist Dir das Schicksal gerade nicht hold, wird Reden zu Silber, doch Schreiben zu Gold. Erst nur im Groben, danach durch Struktur, lichten sich Nebel im Leidensparkour. |
Selbstachtung Bade, wer will, in (Vor-)Beifallsfontänen! Was ich mir wert bin, das weiß ich allein. Mag auch ein Jeder als Niemand mich wähnen: Selbst werd ich immer ein Jemand mir sein. Alles zwecklos Ich bin die Sau, vor die die Perle kullert, Verlustanzeige jeder Liebesmüh! Ich bin der Ofen, schussfest vollgeballert, und für den Selbstbegatter dessen Knie. Ich bin der Ochs mit wohlgepetztem Horne und auch der Arsch, für den das alles ist, bin das Kontor. "Komm, trau dich nur zu schlagen! ICH halt das aus, DU bist der Aktivist." |
Krampfhaft locker "Was guckst du so betröppelt drein? Sag an!" "Ach, einfach so!" "Du darfst hier gerne traurig sein." "Da bin ich aber froh." "Los - atme tief und denk an nix! Entspannung übermannt dich gründlich dann - und zwar ganz fix." "Da bin ich sehr gespannt!?" "Du redest nur und haust nicht rein, was hast du schon erreicht?" "So krampfhaft locker ICH zu sein, das fällt mir gar nicht leicht." |
Schussfest Es gibt immer mal Tage, da kannste nix, und da willste nix, und da machste nix. Anderntags geht wieder alles fix. Das ist ein ganz normaler Mix! Doch dann gibt es die Tage "mal so, mal so". Mister YES gibt die Hand sich mit Doctor NO: Erwartungsvoll hockst du auf deinem Klo und bist über ärmliche Würstchen froh, der du grad noch, nachdem du dich vorgedrängelt, an üppiger Tafel freudlos gequengelt und ebendort dieses und jenes bemängelt, womit wohl Freund Hein seine Sense dengelt. Macht Überfluß träge, macht Mangel klug? Was solls auch? Du lebst, das ist Arbeit genug. Darüberhinaus folgt auf Selbstbetrug beizeiten der warnende Schuss vor den Bug. Insofern brauchst du dich um garnix zu scheren, solange du fähig bist Schüsse zu hören. Penggggg!!!! HähhhhHH!!??? |
Es lohnt nicht Bist du beim Aufwachen überzeugt, dass dich ein Murmeltier streng beäugt, scheu dich nicht, stattaus der Kuhle zu steigen, unentdeckt ihmeinen Vogel zu zeigen. Schön dumm Ich weiß, dass ich nahezu garnix weiß, und dass das wahrscheinlich auch gut so sein dürfte. Denn was ich nicht weiß, das schert mich `nen Scheiß, und wenn ich auch noch soviel Wissensstoff schürfte, so wüschen sich nur kleinste Bröckchen heraus, die Wisser bewußt für bedeutungsvoll wähnen, im akadämonischen Kartenhaus gefangen. Was sollte ich lernen von denen? Wenn ich hingegen den Abraum beäuge bezüglich verborgener Möglichkeiten, stützt das die Ansicht, zu der ich stark neige: Die Dümmeren sind wohl die wahren Gescheiten. |
Vorsicht! Leicht untertriffst du wohl die Gürtellinie dem, dem die Hose bis zum Halse steht. Schwer fällt der wohlgemeinte Tritt ins Eingemachte, wenn ihm dabei der Arsch auf Grundeis geht. Das wär ein guter Grund, sich bei ihm rauszuhalten, doch kribbelt es, wenn er von dir geschätzt. Ich aber rate dir: "Lass Vorsicht walten! Was nützt es dir, wenn du dich selbst verletzt?" |
Sachdassesnichsoiss Je länger ich mein Dasein friste, scheint es normal verrückt zu sein. In Anbetracht der langen Liste der Irren, die im grellen Schein der Medien psychomelanomieren, nicht bangend, dass einer den Wahnsinn stoppt, bleibt letztlich mir nur zu aufregistrieren: Normal zu sein scheint heut total bekloppt. |
Auf Gedeih oder Verderb? Es hat mir im Grunde an Garnichts gefehlt, doch strotzt meine Vita vor Mordsdefiziten. Das bringt mich ins Grübeln ob solcher Renditen und stellt mir die Frage, was eigentlich zählt. Es war nicht ein Mangel, es war ein Zuviel an ständiger Angst nicht das Soll zu erfüllen und brav das Verlangen von jenen zu stillen, die sich für mich opfern mit Selbstwertkalkül. Die Angst war begründet, denn Schläge tun weh, genau wie oft grundlos empfundenes Schelten und günstigstenfalls nicht als dankbar zu gelten - und alles vermittelt mit liebvollem Schmäh. Der Absprung gelang zwar, doch nur mit Gewalt. Da kann es geschehen, dass ich mich verrenne, wenn ich mich in anderen wiedererkenne. Was mich echauffiert, lässt die meisten meist kalt. Was zählt nun, was scheidet Verderb von Gedeih? Zu Inhalt, da sollte sich Haltbarkeit fügen, Verpackung allein wird bestimmt kaum genügen. Das gilt auch für Menschenheranzieherei. |
Denkbar dankbar Es ficht mich wohl an, dass viel selber ich denke, weil ich denke des Denkens noch mächtig zu sein. Der Anspruch, dass jemand Beachtung mir schenke, ist geschrumpft und nun nahezu undenkbar klein. Mit Denken gewinnst du nur Blumentöpfe, wenn einer den Auftrag zum Denken erteilt. Die Mehrheit jedoch steht auf Pferdeköpfe - wenn dir mal privat ein Gedanke enteilt, der keinem grad nützt, der womöglich gar hindert und um eine Ecke zuviel ausgedacht. Und meinst du dein Hirn ganz besonders geplündert zu haben, dann wirst du noch ausgelacht. Liest DU, was soeben ICH dachte, noch immer? Gehörst du zu denen mit feinem Gehör? Entfleucht dir kein tinnituales Gewimmer? Dann bin denkbar dankbar ich: Dankesehr! Denken verändert Denk ich gesund, dann werd´ ich rund. Doch denk ich krank, dann bleib ich schlank. Denke ich hingegen nichts, ist´s keine Frage des Gewichts. |
Bedrohnungssituation Kann ich mich getrost vor die Haustüre wagen, fühl ich mich doch von allen Seiten bedrohnt? Das ist so - ich muss es jetzt einfach mal sagen - ein Scheißgefühl, weil völlig ungewohnt! Was weiß denn ich, ob nicht irgendein wilder Kontrollfreak per Joystick aufs Korn mich grad nimmt und munter drauf schießt - wenn ich Glück hab, nur Bilder? Das eigene Wohl wird vom Argwohn bestimmt. Zum eigenen Freilauf braucht´s sichere Westen, wenn sich die Logistik mit Drohnen bemannt, Da heißt es "Helm auf!" und die Reaktion testen - bei so einem Zuwachs an Päckchenversand! Zu American Football- und Eishockeyspielern mutieren dann Menschen wie du und ich - dazu mit W-LANdigen Ameisenfühlern und googlebebrillt - einfach fürchterlich. Wer aufmuckt, der will nur den Fortschritt vergällen, und zweifellos sind alle Zweifel tabu. Wo nehm ich den Mut her, mich solchem zu stellen? Vermutlich bleibt dann meine Haustüre zu. |
Gottverdammte Angst Als Nachkriegsgeborener war mir zwar die Hölle auf Erden erspart geblieben, katholisch geprägt plagte mich jedoch eine gottverdammte Angst vor der Hölle in der Hölle. Die Rettung brachte die Pubertät: die gottlos und tolerant einen machte. Doch nunmehr heißt es sich hüten für mich bei Scharmützeln ringsumher, die schariaheilig toben. Mein Unglaube häuft in mir Zweifel auf dass zwischen den Kriegen verschont ich bleibe vom tödlichen Hass auf das Anderssein. Und so plagen sie aufs neu, diese gottverdammten Ängste. |
Erwachsen zu werden Erwachsen zu werden bedeutet Vertrauen zu seiner eigenen Meinung zu finden, sich nicht nur an schlaue Zitate zu binden und furchtlos über den Schutzwall zu schauen. Erwachsen zu werden bedarf es der Mühen sich geistig vom gärenden Gestern zu lösen, statt folgsam im Schoß von Familien zu dösen und nur aus Bequemlichkeit nieder zu knieen. Erwachsen zu werden ist nichts für Genante. Es zerrt an den Nerven und scheint nie zu enden. Das artige Kind scheut den Schmutz an den Händen und gibt ungeniert sich dann lieber die Kante. |
Karnevalsmuffel 2016 Rot färben sich mir graue Zellen: Die Welt verteilt zur Zeit Kamellen! Dem Frohsinn, dem möchte ich trotzen: Die Welt, sie ist nur noch zum Kotzen! Ich bin zwar beileibe kein Stänkerer, die Welt jedoch wird immer kränkerer. Mir reicht es auf der Stelle: Die Welt wird langsam Hölle! Entfährt mir auch manch Schrei: Die Welt, sie zieht vorbei! Mich graust ein blinder Marsch: Die Welt geht in den Arsch! Ich hab jetzt echt genug und werf mich hinter´n Zug! Dort wart ich dann wer weiß wie lang vergeblich auf den Rückwärtsgang. |
Ich gestehe
Es glimmt ein beträchtliches Unbehagen ganz tief in mir drin, und ich schäm mich dessen nicht. Es fehlt noch an Luft, doch speisen es Ängste. Das ist nun mal so - und verdüstert mein Gesicht. Es ist diese Angst vor dem Unmut der Fremden, davor, was geschieht, wenn als falsch sich dann erweist, was eitel und dumm aus dem Fenster geredet, wenn Hoffnung, die platzt, den Geduldsfaden zerreißt. Es ist diese Angst, dass sie untereinander- und wir mittendrin- sich bekämpfen bis aufs Blut. Es ist diese Angst vor dem gärenden Pöbel, der garnichts kapiert in der unbeherrschten Wut auf Fremde sowie auf die eigene Lage. Für dumm wird verkauft, wer zum Denken nicht bereit, von Machtpolitik und verhetzenden Führern. Wo Argwohn grassiert, ist der Bürgerkrieg nicht weit. Da heißt es für mich nur zu überwinden die Ängste in mir, doch das ist so leicht gesagt. Ich möchte ja gut sein, doch bin ich am Zweifeln, dass gut alles wird, wenn im Gutsein man verzagt. |
Was denn nun? Morgens die Andacht, abends der Mord- welch eine krude Mixtur für diesen anspruchserfüllten Ort! Was denken die Macher sich nur? Andacht vom Wühltisch und Mord im Detail, und kaum einer stört sich daran. Der Tenor lautet: "Was ist schon dabei?" Warum stellst du dich denn so an?" Das ist doch nur Kintopp und außerdem gut, weil "besonders Wertvoll" dran steht." Kaum einer versteht deine keimende Wut, die andern am Arsch vorbei geht. Die Bildungsanstalt gibt sich kirchlich geprägt, doch wirkt das im Grund nur gespielt. Zwar wird die Besinnung aufs Ich angeregt, doch wird sie nicht wirklich gefühlt. Morgens die Stille und abends der Schock: Weißt du vielleicht, was das soll!? Ich hab auf Scheinheil weiß Gott keinen Bock und restlos die Schnauze voll. Wo Emotionen im Innern verborgen erwünscht und nicht vorn auf der Zunge getragen, da werde wohl besser ich selbst für mich sorgen und derlei Vermitteltem tunlichst entsagen. |
Über die Sinnlosigkeit des Rezitierens Ich schreib nur zum Lesen aus gutem Grunde. |
Philodoofisches Ein unbekannter Philosoph, der schrieb einst: "Wer das liest, ist doof!" Mir dachte, als ich das gelesen was wohl der Sinn dabei gewesen? Was wollte er mir damit sagen? Geh ich ihm stiekum an den Kragen oder in mich ob der Recherche? Was wollen diese Laberärsche? Bin ich bekloppt oder beknackt? Schon die Idee: Ich glaub` es hackt! Bin ich beschränkt oder bescheuert? In hohem Maße angesäuert beginne ich ihm zu verdenken, was er getan. Den Daumen senken erscheint mir das Gebot der Stunde, macht auch manch Geistesblitz die Runde den Schmierfink schlicht zu ignorieren. Hat der denn gar keine Manieren? Bin ich denn damisch, deppert, dusslig? Ich marter mir das Resthirn fusslig. Vermutlich ist er selbst stupide. Mir reicht es gleich- ich werde müde meine Gedanken zu verschwenden. Bin ich denn doof? Wo soll das enden? Und Du? Du hast´s doch auch gelesen? Ist das nicht ziemlich doof gewesen? |
Ohne Smartphon Ohne Smartphone bist du Niemand, bist du Lücke im System, bist du out, bist du gestorben und zumindest unbequem. Ohne Smartphone bist du völlig rat- und orientierungslos, bist du kaum noch zu gebrauchen - unerhört verhallst du bloß. Ohne Smartphone kannst du garnichts, kannst du nur mit dir allein, kannst nur warten, kannst verkümmern und zumindest nervig sein. Ohne Smartphone spricht in Zukunft nicht einmal dein Frigidaire eiskalt mit dir noch ein Wörtchen: Smartphonfrei machst du nichts her. Ohne Smartphon leb ich trotzdem, fürchte keinen Pixelcrash, keinen Sonnenbrand im Nacken und kein ödes Chatgewäsch, keinen Krampf in meinen Fingern, keinen fiesen Datenklau, keine Beule an der Birne, keine Perle vor die Sau. |
Freiheit, die ich meine Stur und gefangen im Freiheitsstreben werde ich wenig vom Leben erleben, werde im Drang, alle Regeln zu meiden, zwingend die Freiheit von andern beschneiden, die sich dagegen dann ihrerseits wehren. Leicht lässt sich freilich das Chaos vermehren, wenn sie im frei radikalen Haufen fehlende Hemmung als Freiheit verkaufen. In Anbetracht solcher Verwirklichungsschlachten bin gern ich so frei, auch mal Regeln zu achten. |
Scio nesciens Ich weiß wohl, dass ich nichts weiß und gewöhne mich daran. Somit hilft nur noch Glauben - just an alles - was ich kann. Der Zweifel stellt die Frage, was denn nun so glaubenswert, und was unbedachter Weise besser sich zum Teufel schert. Irgendwie hab ich gefunden: "Glaub vor allem erst an Dich!" Und ich schreib es unumwunden: Damit fühl ich besser mich. |
Besser nichts
Fragst du mich, was
ich begehrte, |
Ohne nix Ohne Trauer keine Freude, ohne Abscheu kein Genuss, keine Hoffnung ohne Ängste, nix Gescheites ohne Stuss: So ereignen sich die Tage zwischen Überfluß und Not Merkst du es, bist du am Leben. Merkst du nichts, bist du schon tot. |
Eingetrichtert Verdichtet sich ein Gefühl, verdichtet sich manches. Manches aber auch nicht in der Gedanken Gewühl. |
Warum Gedichte? Warum schreibe ich vorzugsweise Gedichte? Warum quäl ich mich wörterklaubend zur Form? Warum treibt mich der Anspruch auf Inhalt enorm? Warum reizt mich nicht die normale Geschichte? Nun, ich denke, ich muss nicht mehr unterhalten. Letztlich führ´ ich das auf mein Alter zurück. So ein Lebenslauf als ein Hänschen im Glück bietet Anlass genug um uns zwei zu entfalten. Dafür ordne ich sorgsam Reminiszenzen, und befreie sie von Verschwaflungsballast - ganz egal, ob das einem nun weniger passt. Die Gedichtform ist Autolorbeerbekränzen. |
Voll eins auf die Glocke! Festgefahren in Gedanken Heute sprenge ich die Schranken, frisch und locker von der Hand. Aus der Stirne heiß rinnen muss der Scheiß. Soll das Werk den Meister loben, gilts den Bregen zu erproben ........... Ebent mit der Kraft des Dranges zwing ich schillerndes Gedicht, dass es in das Reich des Klanges steige an das Tageslicht. Sehet, hört, erlebt! Es bewegt und schwebt! Wenn ́s auch Freude nicht bedeute, gibt ́ s mir vorerst Frieden heute |
Silvester 2018 Wenn auch manches übel war, war´s doch ein passables Jahr. Immerhin bin ich soeben krückenfrei am Weiterleben, brauchte mich nicht anzupissen, brauchte auch sonst wenig müssen, konnte vor mich hin sinnieren, konnte sinnfrei generieren, wenn der Sinn mir danach stand. und das ist schon allerhand! Sauber, satt und weidlich sicher, manchem noch verwunderlicher, manchem aus der Welt verschwunden, kann ich heute nur bekunden: Mögen viele mehr sich gönnen, mir hätt´s schlimmer kommen können! Darum "Wie es sei, so sei es!", meinetwegen "Auf ein Neues!" |
Immer die Beräderten! Ungern geh zu Fuß ich heutzutage, denn wer zu Fuß geht, hat anscheinend zuviel Zeit. Fußschleicher sind wahrlich eine Plage für alle Jünger rascher Fortbeweglichkeit. Fußpfade und Meckertrottoire. die rauben Radlern zunehmend die rechte Lust. Wutschnaubend zerrauf ich mir die Haare und schiebe stets auf´s neu entwegt Rollatorfrust. Waldesruhe lockte einst zum Wandern, doch heute geh ich meistens missvergnügt am Stock. Nix geht mehr mit sinnlichem Mäandern. Auf Seitensprünge hab ich nunmal keinen Bock. Allzugerne machte ich mobil jetzt zum letzten Kampfe gegen Trendmobilität, doch als Opa, der verbal nur rumhetzt, bezweifle ich , dass mir´s dann wirklich besser geht. |
Wasserkopfstand Angeleint am Facebooktropf stehe ich bisweilen kopf. Der Wirsching wird zur roten Rübe, wenn ich mich im Kopfstand übe, und die umgedrehte Nase eignet sich als Blumenvase. Meist läuft dann die Nase voll, und das find ich nicht so toll. An die Nase mich zu fassen sollt jedoch ich besser lassen: Wer fällt schon gern mit voller Schnauze auf seine wutgefüllte Plauze? |
Schamhaft Wo kämen wir hin, wenn wir uns´re Gefilde in Kreuzfahrt- und Flugschamverhaftung schmorend der heuschrecklich drohenden schamlos verübten Daheimsuchung von Tourroristen opfern, wenn Dollarverlinste und Wahlkampfverseuchte in schamfreier Eintracht ein Flair verschachern? Im günstigsten Fall kämen wir zu der Einsicht, die eigenen Ansprüche schamhaft zu prüfen, doch kann ich beim besten Gutwillen nicht glauben, dass solches demnächst wirklich eintreten könnte. |
Heilsame Blindheit Groß ist der Ärger der Umweltretter, die sich umsonst für Erhaltung engagieren. Grün ist die Farbe der Feigenblätter, die sich im Schoß der Vernichter präsentieren. Da wär´ die Vertiefung der Elbe zu nennen, für Prophylaktiker nicht diskutabel, denn schließlich erinnert hier hybrisches Pennen fraglos fatal an den Turmbau zu Babel. Den Irrsinn zu stoppen bleibt höchstes Gebot. Wer könnte da wohl einen Ausweg finden? Die einen sehn schwarz, die anderen rot. Ich hoffe nur noch auf die Farbenblinden. |
Dominogefühle Befindlichkeitslyrik, das muss ich mal sagen, ist gut nur in Maßen für mich zu ertragen. Für mich sind´s darüber, ihr mögt es verzeihen, klischeeorientierte Gefühlsduseleien. Ich denke dann meistens, auch wenn ich´s nicht sollte, an Sauerkohlverse mit Wilhelms Frau Bolte. Wenns dort aufgewärmt wird, dann peppt´s den Geschmack auf. Doch machen das Dichter, hab ich keinen Bock drauf. Ich muss ja gestehen bei scharfem Kalküle: Was hier ich jetzt schreibe, sind selbst nur Gefühle - zwar metaempfunden, doch deutlich zu sehen. Wer deshalb jetzt abwinkt, den kann ich verstehen. |
Failing for sailing Ich halte mit euch jede Wette: Wenn mein EGO Räder hätte, wär´s garantiert ein Ess-Ju-Vih. Deswegen frage ich mich: "Wie können wir zwei uns fortbewegen ohne all jene zu erregen, die nach unbestimmten Regeln trendgretan dahin nur segeln?" |
Etikettenschwindel Ganz plötzlich überkommt es mich, ein inniges Gefühl "wie Weihnachten". Es scheut nicht Ungelegenheit, nicht "Loosing of control" im Überschwang. Doch gibt es ein Problem dabei: Es kommt so gut wie nie an Weihnachten. |
Panthastisch Es gibt so gewisse Momente, da staut sich in mir vieles auf, und wenn ich davon mich nicht löse, dann hocke ich tagelang drauf. Dann sag ich mir: "Lass dich nicht hängen! Was willst du denn jetzt schon im Sarg!? Solange der Pantha rheiert. ist alles nur halb so arg." |
Glücksbringer Wisst ihr was? Ich sag es offen: Ich bin soooowas von besoffen von dem eigenen Talent, das kaum seinesgleichen kennt, von der Güte meiner Werke und davon, dass ich jetzt merke welche Wichtigkeit mir inne. Ich rate euch in diesem Sinne: Seid meinetwegen hochbeglückt! Ich weiß, ich weiß, das klingt verrückt. Doch schon bald seht ihr ein: Ihr habt echt mit mir Schwein. |
Altersstolz Als "junger Mann" mit Augenzwinkern angesprochen, zumeist von Schmeichlerinnen mit Verkaufsabsicht, macht mich das längst schon ausgesprochen ungehalten und hindert mich am stirnumwölkten Hinweis nicht, dass ich schon wegen überlebter 70 Jahre ein Recht drauf habe, auf mein Alter stolz zu sein, und keineswegs mit greisen Gecken tauschen möchte, die jung sein müssen und unsterblich obendrein. Ich brauchte dafür auch nichts Tolles leisten. Die Lebensleistung steckt im bloßen Sein- so, wie es ist und ohne Wenn und Aber im Hier und Jetzt und nicht nur so zum Schein. |
Zwischendrin Es ist der Körper nicht, der uns zu schaffen macht. Es ist die Seele, die sich nicht verkörpern möchte und den verleitet, der vermutlich unbedacht sich um den angesagten Lohn des Lebens brächte. Du hängst dazwischen, und du müsstest dich entscheiden, doch fehlt´s an Traute dir. Wer ist schon Salomon? So kann ein Weiterso das Dasein arg verleiden. und die Versäumnisangst bleibt aller Mühen Lohn. Ich fühl mich alt genug und habe mich entschieden: Der Körper sagt nun Kraftaufwand und Tempo an. Es reicht zwar noch nicht ganz zum Seelenfrieden, doch scheint inzwischen mir: Daran ist wohlgetan. |
Dehybrierung Menschen wollen zur Zeit mit "intelligenten Lösungen" das Klima retten. Welch eine Hybris! Die Natur kommentiert dies höchst beeindruckend, indem sie mittels eines bisher unbekannten Virus den Menschen in Schranken weist, die er sich selbst im Laufe seiner kulturellen Entwicklung in Form von Ansprüchen gesetzt hat, welche das Weltsystem bedrohen. Coronaiku Menschen menscheln sich in die Atemlosigkeit Natur atmet auf! |
Traum und Wirklichkeit Mit geschlossenen Augen im Augenblick erleb ich im Traum mich - da gibt´s kein Zurück, kein Später und keine irdischen Zügel, da telepathiert´s mich, da wachsen mir Flügel da steh ich mitunter mir selber daneben, da kann ich just tun, was mir grade soeben an Zeug in den Sinn kommt, was sonst ungebührlich. Im Rückblick daran übertüncht unwillkürlich ein gewisser Zweifel die Daseinsfassade, und irgendwie fänd ich nicht wirklich es schade, wenn die Traumwelt in Wahrheit Wirklichkeit wäre, und die Realität an Bedeutung verlöre. Wohlgemerkt: Manchmal, doch nicht allenthalben sind auch die Träume am Stressen bis Alben. Doch kann ich inzwischen mich gut dem entziehen und "denkste, was könntste" ins Wachkoma fliehen. So ist es am Ende die Chance zum Wechseln, die es mir ermöglicht, mein Dasein zu drechseln. |
Krisenbewältigung Aus mehrfacher Überlebung vernüchtere ich im Jetzt und weine der Zeit danach im gleichen Maße keine Träne vor, wie ich der Zeit davor keine Träne nachweine. |
Mein letzter Wille |
Bonae voluntatis? Zur Weihnachtszeit der Engel Chor verkündet laut und gratis: In terra pax hominibus bonae voluntatis! Wer kennt nicht die Typen, die stark dazu neigen, mit Macht ihre Bona Voluntas zu zeigen. Zum außergewöhnlichen Altruismus gehört ein gehöriger Egoismus. Schön wäre, wenn Altruegoisten das selber in ihrem Tatendrang wüssten! Ob Sponsor, ob Profi, ob Amateur: Der Dienst an den Andern macht was her. Ein schlechtes Gewissen mit Ablasserwartung begünstigt die caritative Entartung. Gesellt sich dazu Bessergeltungsdrang, wird alsbald die Wohltatenliste lang. Manch Engel, der selbstlos sein Werk verrichtet, fühlt hauptsächlich bloß sich zu Dank verpflichtet, und viele verlocken die Ämter der Ehre, weil ohne ihr Leben zu langweilig wäre. Es ist, wie es ist, und wie dem auch sei: Ich sprech mich davon auch selbst nicht ganz frei. |
Befriedigung am Lebensabend Wer lebtags in allen Dingen "sehr gut" oder wenigstens "gut" sein muss und sich "mangelhaft"e bis gar "ungenügend"e Handlungen partout nicht leisten darf, wird am Lebabend wohl kaum auf ein "befriedigend"es Leben zurückblicken können. Damit hat es jemand leichter, der trotz "mangelhaft"er bis "ungenügend"er" Voraussetzungen wenigstens ab und zu in einigen Dingen "gut" oder gar "sehr gut" sein darf. HGALMUSETCEKR Dem Bestreben,´ein Leben lang glücklich zu sein, sei die späte Erkenntnis entgegengestellt, dass ein Glücksrad, an dem unermüdlich man dreht wie ein Hamsterrad einen im Schwitzkasten hält. |
Ultimativer Seinlauf Ich werde demnächst wohl dran glauben müssen, wobei ich am Glauben nichts toxisches finde, soweit er nicht aufoktroyiert wird von Menschen zum Behufe ihren Geboten zu folgen. Jetzt glaub ich dran, dass es am besten wäre, dem irdischen Sein seinen Lauf zu lassen, anstatt voller Hoffnung sich hinzugeben den listig erdachten Unsterblichkeitsmythen. Egal, was die andern auch glauben mögen, die mir voll von Selbstüberschätzung begegnen egal, inwiefern sie am Leben kleben, auch die Species Mensch wird das Zeitliche segnen |
Negativbeispiel Ich bin der Arsch, der mich bescheißt voll mit Korinthenkacke, der wilde Affe, der mich beißt, die Lamentierzwangsjacke. Das Leben ist für mich zu schwer, die Welt ist mir zuwider, und wenn die Grübelei nicht wär, dann schöss ich mich jetzt (....!!?!!)* *Wenn mir dann Gutes widerfährt, hab ich den Schuss nicht mehr gehört. |
Vertrauensevolution Liebgotteskindliche Vertrauensseligkeit mag für den Musterelternhausgebrauch genügen, doch manchen lehrt Erwachsenwerden mit der Zeit, sich mit Vertrauen auf sich selber zu begnügen. Das ist zwar nicht gerade eigenlobzupreisen, doch ist es besser, als im Zweifel zu verwaisen. |
From Couch to coach Du willst mich beraten und lebst in Zitaten. Ich halte derweil nicht Maulaffen feil und find es für meinen Teil schon irgendwie plappergeil.. Meine Diagnose: Psychopsittacose |
Hoffnung und Irrglaube Alles blüht und gedeiht und expandiert in der Hoffnung auf bessere Zukunft. bis zu jenem natürlichen Zeitpnkt in dem Hoffnung zu Irrglauben sanft mutiert |
Umsicht Der Ökostrom macht es nicht besser, denn Energie bleibt Energie. Die gibt es nur mit Nebenwirkung, und Energier schafft Dystopie. Ich schau mich um und sag darum: Der Trendkonsum bringt alle um! |
Ich liebe das Wort Liebe nicht Ich habe mit dem Wort "Liebe" Probleme und find es bisweilen verärgert als Stuss, wenn leicht als Begründung es hingetextet für alles Erdenkliche herhalten muss. Es reimt nicht umsonst sich prima auf Hiebe, die steigern sogar manchen Liebesgenuss. Für Zuneigung wird es gemeinhin gehalten. Warum entschuldigt es nichtsdestominder den strafenden Gott wie auch Wüterich Mielke, und die Eltern der zahlreichen Prügelkinder? Warum braucht es geschwurbelte Liebesschwüre, wenn letztlich es doch nur um Wunschbesitz geht? Warum nimmt sich kaum ein Mensch Zeit zu beschreiben, was eigentlich er unter Liebe versteht? Im Grund ist die Liebe ein starkes Gefühl, erzeugt von latenter Aggressivität. Sie reißt auseinander sowie sie vermengt, und oft genug werden Köpfe arg verdreht. Für Liebesroman und -gedichteverfasser ist Liebe Garant für das täglichen Brot. Die Liebesroman und -gedichtehasser die haben damit ihre liebe Not. |
Muss es unbedingt Wahrhaft sein? Welch einen Riesenärger könnten sich die Menschen sparen, wenn sie erkennen würden, dass es keine objektive Wahrheit gibt! Damit entfielen alle aufgebauschten Disskussionen, die nur respektfrei fördern, dass man sich in Schweigen übt. Doch um des Friedens willen bringt es nichts sich zu verleugnen, denn das verlängert letztlich und vergrößert nur das Grundproblem. Selbst diese Eigenmeinung seh ich nicht als unantastbar. Das wär für mich gewiss auch und vor allen Dingen zu bequem. Schein und Sein Einfach nur da zu sein bedeutet schwere Arbeit in der Tat. Doch das versteht nur der, der selber keine andre Wahl mehr hat. |
Bodenständige Einsicht Woher wir kommen, wohin wir gehen? Das muss ich nun wirklich nicht verstehen. Auch ohne Anfang und ohne Ende sind momentane Lebensumstände das, was ich intensiv eruiere, damit ich nicht den Verstand verliere. Ich schaffe das mehr oder minder behändig, doch bleibe ich wenigstens bodenständig. Wie könnte ich auch über Dingen schweben, die einem nun mal an den Füßen kleben? |
Goldene Unzeit Wenn heute ich so um mich schau, dann leuchtet es mir ein: Beleuchtung ist jetzt angesagt. Erleuchtung eher: "Nein!" In güldnen Wünschen mariniert verwelkt genormtes Sein. Ich wünschte mir, ich wär mit der Befürchtung nicht allein. |
Was du so machst, das hat nur Bedeutung,
wenn du auch Geld dafür verlangst. Andernfalls ist es die blanke Vergeudung, der du im besten Fall Spott verdankst. Was du so brauchst, das muss etwas kosten, sonst strangulierst du die Konjunktur. Deine Bedürfnisse einzufrosten macht dich im Umfeld zur Randfigur. Das Randdasein musst du dir leisten können. Dazu bedarf es ein Selbstwertgefühl. Du müsstest dich erst einmal selbst erkennen,.. ...jetzt komm endlich runter, du grübelst zuviel! |
Was du so hast, das musst du auch zeigen. Du bist doch nur was, wenn du etwas hast. Selbst eine Macke, die dir zu eigen, macht dich zum Hofnarrn im Medienpalast. Tanzt du dann erst einmal brav an der Stange, ins Zentrum breiter Bespaßung gestellt, dreh schwindelfrei deine Kreise, solange konstant es dich bei der Brechstange hält. Scheiß auf den Selbstwert und nimm dir die Kohle, die sich das Gaffervolk kosten lässt. Schürf nach dem Goldstaub auf unterster Sohle, Gib einfach alles und dir den Rest. |
Keine Freiheit ohne Schranken. Träume, die die Wirklichkeit umranken - wunderschön anzusehn und bisweilen garnicht zu verstehn. Nichts mehr sehen, nichts mehr hören. Hoffen, um die Sinne zu betören- Feuerspiel im Gewühl - übrig blieb ein warnendes Gefühl. Schirme, die im Sturm nichts nützen, die nur schmücken ohne mich zu schützen. Jederzeit griffbereit: Lügen, die die Seele nicht verzeiht. Lockende Gelegenheiten, Schatten, die im Rausch vorübergleiten! irgendwann reicht es dann - und ich fing mich aufzuspüren an: |
Auf dem Weg zu mir
verfolgt ich manch brandheiße Spur; doch verliefen diese meist im Sande. Brauste über breite Straßen, zwängte mich durch hautenge Gassen und wusste auch mal nicht mehr weiter! Als ich mich dann traf, da gings mir genauso wie mir, und wir suchten beide miteinander. Stellten Fragen über Fragen, hatten uns so vieles zu sagen und kamen dabei uns so nah! |
Insiderouting Ich pilgere auf dem Johannsweg der Jakobsweg ist mir zu voll. Ich wüsste auch, ganz im Vertrauen gesagt, gewiss nicht, was dort ich wohl soll. Ich steh nicht auf Zertifikate so wie den Marsch in das Buch der Rekorde. Die taugen nicht, wenn ich mich spirituell mentalkompassabel einnorde. Es kann ja ganz unterhaltsam sein, dem Kerkelings HaPe sein Film sei Dank! Doch wenn es ums Eingemachte geht, da lausch ich doch lieber Sinatras Frank. |
Regenwetterfrust
Ich bin ein kranker Pensionär. Mein Dasein macht es ziemlich schwer, dass ich nichts mehr brauche und kaum noch was bringe. Das ist eine Folge des Einlaufs der Dinge. Ich gammel im Home-Off und wechsel nur noch Stoff. Das sorgt für manchen Zoff, weshalb ich sehnlichst hoff auf eine Rauskommwetterlage, und sei es nur für ein paar Tage. |
Achtsamkeit lässt en passant sich nicht vermitteln, wo es Betäubung braucht zum dauernden Erhalt von angesagten hart erkämpften Positionen im rauhen Allesaußerachtgespensterwald. Achtsamkeit wird zum Geschäftsmodell von Gurus*inen, deren Einsatz sich für Umsatz engagiert und in teuren Selbsterfahrungsseminaren Esofeierabendkurzweil offeriert. Achtsamkeit steht zwar auf ihren Fahnen, doch nicht wirklich achten sie auf sich und dich. Für den Fall, du landest in der Krise, weisen sie vorab Verantwortung von sich. Achtsamkeit ist nicht erlernbar zwischen Hobby, Ehrenamt und Job und womöglich noch alleinerziehend und das alles hopp, hopp, hopp. |
Achtsamkeit, auf solche Art erworben, generiert zuhauf jenen mißlichen Jojoeffekt, den wir schon von Trenddiäten kennen, und verdickt das Fell, in dem jeder Bedachtsame steckt. Achtsamkeit wird leicht dann übertrieben. Dabei geht leider vieles außer Acht, was in jedem Falle nötig wäre, damit es deren Wirkung voll entfacht. Achtsamkeit bedarf des guten Muts zur Einkehr mit sich selbst in akzeptierter Abgeschiedenheit von behindernden alltäglichen Problemen. Das fällt schwer, und das braucht seine Zeit. |
Es bleibt nicht aus, an toten Tagen die Zeit auf Raten totzuschlagen. Wem krachend morgenstill die Welt gehörig auf den Wecker fällt, den wird ein ausgedehntes Zocken bereits schon vor dem Frühstück locken. Was gegen die Methode spricht? Die Zeit vergeht, doch stirbt sie nicht. Danach geht in den Cyberforen zwar jede Menge Zeit verloren, doch möglich wär auch, unterdessen beim Warten bis zum Mittagessen nach Pickeln und Wehwehs zu suchen und sich als Opfer zu verbuchen. Beiden Versuchen ist gemein: Die Zeit, sie geht darauf nicht ein. |
Ein Mittagsschlaf würd´ vieles lösen, doch wird draus meist nur Mittagsdösen, was ähnlich wie um Mitternacht die Zeit höchst widerspenstig macht. Meist wird "in Depression versinken" Standard bis hin zum Kaffeetrinken, Doch führts nicht aus dem Stimmungsloch, die Zeit muckt munter immer noch. Danach folgt vor dem Flimmerkasten der Frust der Fernbedienungstasten, die, einmal in die Hand genommen, fortan nicht mehr zur Ruhe kommen bis qua Konzentrationsbeschwerden die Pausen langsam länger werden So wird, Ermattung sei´s geschuldet, die Zeit auch weiterhin geduldet. |
Sterbenslüge Selbstmitleid und Larmoyanz treffen sich zum Eiertanz, halten aneinander fest, geben sich dabei den Rest, kriegen so den Tag herum, brauchen nicht mal Publikum, sind sich selber zu Genüge als bewährte Sterbenslüge. |
Wachkoma Satt und sauber existiert es sich, jedoch: Es lässt sich immer weniger bewegen. "Halt durch!" drängt das Verantwortungsgefühl. "Lass ab!" mahnt das Erahnen erstarrter Unzulänglichkeit. Ins trübe Durcheinander der Gedanken versinken Da- wie auch Danebensein, dem wachen Auge leider nicht verborgen. |